Ohne die Großzügigkeit der betreffenden Waldbesitzer wäre die Einrichtung des Zollernblickweges nicht möglich gewesen. Fotos: Stöß Foto: Schwarzwälder Bote

Tourismus: Zollernblickweg in Oberlengenhardt eingeweiht / Waldbesitzer zeigen sich großzügig

Bürger und Gäste dürfen sich freuen: Oberlengenhardt ist um eine touristische Attraktion reicher. Dort befindet sich der erste zertifizierte Premium-Spazierwanderweg im Landkreis Calw.

Schömberg-Oberlengenhardt. Der zauberhafte, 7,5 Kilometer lange Rundweg führt um Schömbergs idyllischen Waldhufen-Teilort herum. Der Name des Weges lautet "Zollernblickweg".

Landrat Helmut Riegger eröffnete den Weg offiziell. Nach der Übergabe der Urkunde in freier Natur ließ es sich der erste Mann im Kreis nicht nehmen, an der Seite seiner Ehefrau Iris den ersten Wanderausflug vollständig mitzugehen.

Riegger kam sehr gerne nach Oberlengenhardt. Hat sich der Landkreis doch zum Ziel gesetzt, den Nordschwarzwald, mit all seiner Schönheit, noch bekannter zu machen. "Die Menschen werden somit öfter in unsere Region kommen und die Natur genießen, anstatt wiederholt nach Mallorca zu fliegen. Dazu brauche es neue Destinationen", so der Landrat. "Hierzu bedarf es Attraktionen, welche die Menschen anlocken", fügte er hinzu. Die Menschen wollten das. "Wir müssen das nutzen", machte er deutlich. Riegger ließ keinen Zweifel an der Entschlossenheit des Landkreises, den Tourismus, der in der Region ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist, nach vorne zu bringen. Zum Wohle seiner Bürger. Deshalb wird der Landkreis Calw dieses und weitere Engagements tatkräftig unterstützen.

Schömbergs stellvertrendender Bürgermeister Joachim Zillinger sieht hierbei die Gemeinde Schömberg in der landkreisnahen Tourismus GmbH gut intergriert. Er dankte für die stetige Unterstützung des Kreises, sei es imateriell sowie durch finanzielle Förderungen. Zillinger dankte auch den eigenen Bürgern für deren Mitarbeit und Engagement. Ohne sie hätte ein solch großes Projekt nicht geschultert werden können. Zillinger freute sich über die Präsenz der Bürger, der Ortschafts- und Gemeinderäte. Sie drückten damit ihre Loyalität aus, sagte er. Die Gemeinde wisse, dass die weiteren Ziele einen Spagat zwischen Tradition und Fortschritt darstellten. Sie seien dennoch wichtig. Deshalb sei es bei neuen touristischen Zielen wichtig gewesen, dass ein überfraktioneller, einstimmiger Beschluss gefasst worden sei.

Zillinger war sichtlich stolz, dass mit dem einzigartigen Premium-Spazierwanderweg Schömbergs Gästen und Bürgern ein Mehrwert angeboten werden könne.

Ein Stück im Gesamtkonzept

In die gleiche Kerbe schlug die Leiterin der Touristik und Kur, Stefanie Dickgiesser, sowie Ortsvorsteher Friedbert Stahl. Beide machten deutlich, dass das freudige Ereignis viele Väter und Mütter habe. Sie dankten dem Schwarzwaldverein-Fachmann Jürgen Rust aus Calw für seine Unterstützung bei der ordnungsgemässen Wegbeschilderung, bei den Schömberger Bauhof-Mitarbeitern sowie bei Projektleiter Olaf Späth. Letzterer war verantwortlich, dass die vielen Kriterien, die das deutsche Wanderinstitut zur Zertifizierung voraussetzt, geschaffen wurden. Späth hat einen großen Anteil am Gelingen. Dickgiesser sieht den Weg "als kleines Stück" in einem touristischen Gesamtkonzept. Dessen Erfolg werde sich im Ergebnis widerspiegeln.

Ausdrücklich dankte man den Wald- und Grundstücksbesitzern für deren Erlaubnis, auf den Wegen gehen zu dürfen. "Ohne diese Menschen würden wir heute nicht hier stehen dürfen", sagte Dickgiesser derer Großzügigkeit bewusst.

Nach dem offiziellen sowie ohrenbetäubenden Startschuss von Iris Riegger auf der Terrasse des veranstaltenden Schützenvereins begaben sich der Landrat und ein gutes Dutzend Wanderfreunde auf den Weg. Der Gang durch Wälder und Gehölz vorbei an Oberlegenhardt führte zum Zwischenziel, dem Zollenblick, der dem Weg den Namen gab. Wer Glück hat, findet dort die eigens aufgestellte Himmelsliege leer vor und genießt den Anblick der Landschaft.

Nach ungefähr 20 weiteren Minuten erreichten die Wanderer den Mausbäch mit seinem altehrwürdigen Markstein des Oberamtes Neuenbürg aus dem Jahre 1872. Der einheimische Zillinger nutzte diesen Halt, um die Sage vom "Mausbächpudel" zu erzählen. Demnach trieb dort ein Riese sein Unwesen, der tragisch ums Leben kam. Da ihn selbst der Teufel nicht haben wollte, verwandelte er sich in ein wolfsähnliches Wesen. Seitdem wird er dort immer zur selben Stunde an der Mausbäch gesichtet.