Viel investiert hat die Gemeinde Schömberg in ihre Ortsmitte rund um den Lindenplatz. In den nächsten Jahren soll die Ortsdurchfahrt aufgewertet werden. Die Kommune erhält für die Städtebausanierung vom Land 500.000 Euro. Foto: Krokauer

Zusätzliche 500.000 Euro Förderung vom Land. Wohnungsbestand soll gesichert werden.

Schömberg - Die Gemeinde Schömberg darf sich freuen: Die Kommune erhält im Landessanierungsprogramm eine Aufstockung der Finanzhilfen für die Ortskernsanierung. So stellt Stuttgart weitere 500.000 Euro zur Verfügung.

Das hat die Landesregierung bei der Bekanntgabe der Städtebauförderung in Baden-Württemberg für 2017 verkündet. Zusammen mit den Eigenmitteln der Gemeinde Schömberg stehen jetzt weitere 830.000 Euro für die Förderung öffentlicher und privater Investitionen zur Verfügung.

Diese frischen Gelder werden dringend benötigt, heißt es in einer Pressemitteilung des Schömberger Bauamtes. Seit 2010 wurden zwar zwei Millionen Euro bewilligt, doch diese Mittel reichen nicht, um alle wichtigen Projekte anzuschieben. Zumal das Gebiet im vergangenen Jahren erst erweitert wurde. Zusammen mit den Bürgern sollen die neuen Herausforderungen weiter angegangen werden.

Bau des neuen Einkaufsmarktes beginnt im Mai

Die zukunftsorientierte Entwicklung, insbesondere des Ortszentrums, liegt der Kommune schon lange am Herzen. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich der Ort durch Sanierungsgebiete sichtbar gewandelt. Die neue Ortsmitte um den Lindenplatz, verschiedene Straßen- und Wegegestaltungen sowie Neuregelungen im Verkehrsraum belegen das Engagement der Gemeinde.

Ein wesentliches Ziel im laufenden Sanierungsgebiet "Ortszentrum III" ist die Entwicklung von Einzelhandel und Wohnen auf dem Areal des ehemaligen Berufsförderungswerks. Heute stehen die alten, lange ungenutzten Gebäude nicht mehr. Ohne die Zuwendungen des Landes hätte dieses Projekt nicht angegangen werden können. Im Mai startet nun der Bau des neuen Einkaufsmarktes.

Bei eigenen Projekten setzt die Kommune vorwiegend auf die Verbesserung der verkehrlichen Situation und die Aufwertung der Ortsdurchfahrt. Somit wird durch die Städtebauförderung die Gemeindekasse entlastet.

Im Fokus der Sanierungsbemühungen steht auch die Sicherung des Wohnungsbestandes. Regelmäßig gehen dazu auf der Gemeindeverwaltung Anfragen von Eigentümern ein, denn sie erhalten bis zu 37.500 Euro Zuschuss für eine umfassende Gebäudemodernisierung im Sanierungsgebiet. Falls aus wirtschaftlichen Gründen nur ein Abbruch sinnvoll ist, können sogar alle Kosten erstattet werden. Bereits 17 Eigentümer nutzten die Förderangebote der Gemeinde und beteiligten sich so an der Aufwertung des Ortszentrums.

Jeder Förder-Euro zieht bis zu acht Euro Folgeinvestitionen nach sich. In Schömberg ist diese Wirkung der Städtebauförderung willkommen, da häufig die örtlichen Baubetriebe zum Zuge kommen. Es verbessert sich nicht nur das Ortsbild, zugleich werden der Wohnwert gesteigert, Energie gespart und die regionale Wirtschaft angekurbelt.

Ein Wermutstropfen aber bleibt. Der von der Gemeinde beantragte Aufstockungsbedarf wurde nur zum Teil gedeckt. Möglicherweise können deshalb nicht alle Ziele erreicht werden. Bevor jedoch Projekte gestrichen werden müssen, bleibt der erneute Gang zum zuständigen Regierungspräsidium in Karlsruhe. Dann gibt es vielleicht wie in der Vergangenheit einen Nachschlag.