Wirtschaftsförderer sieht Chancen der Flächenvermarktung höher. Inventarverlauf des Wellenbads.
Schömberg - Nachdem der Gemeinderat den geplanten Abbruch des Wellenbads im Februar um ein halbes Jahr zurückgestellt hatte, befasste sich das Gremium jetzt mit einer möglichen Vermarktung. Schnell wurde deutlich, dass das Gebäude für potenzielle Investoren nicht attraktiv ist.
Deutliche Ernüchterung zog die Erörterung mit Nico Lauxmann nach sich. "Investoren bescheinigen uns, dass sie eher an einer Fläche interessiert sind", verwies der Wirtschaftsförderer des Kreises Calw auf die unwirtschaftliche Renovierung des bestehenden Gebäudes. Aktuell liege keine Interessentenanfrage vor. Dennoch stellt Lauxmann die Vermarktung der Fläche sowohl im Kompetenz-Kompass Nordschwarzwald als auch auf überregionalen Immobilienmessen in Aussicht. "Deshalb habe ich der Bürgermeisterin empfohlen, die Grunddaten in einer Art Flyer zusammen zu fassen", führte der Wirtschaftsförderer aus.
"Vielleicht wäre es besser gewesen, dieses Gespräch vor dem Beschluss der Rückstellung zu führen", stellte Gerold Kraft von der Unabhängigen Wählervereinigung fest und erkundigte sich nach Projekten, mit denen die Gemeinde nicht zu sehr im Vorfeld finanziell belastet würde. Die Fragen des CDU-Fraktionsvorsitzenden Joachim Zillingers nach einem Alleinstellungsmerkmal in touristischer Hinsicht und ob der Kreis ein Bad für wünschenswert halte, konnte René Skiba nicht eindeutig beantworten. "Derzeit liegen Outdoor-Welten im Trend, und man muss sich überlegen, welche Zielgruppen angesprochen werden sollen", sagte der Tourismusmanager des Kreises. Er betonte, dass das Wellenbad in der seitherigen Form kein Höhepunkt mehr sei. Dennoch sehe er in Schömberg ein hohes Potenzial, zumal sich die Stärken nicht zuletzt im Verein Tourismus, Handel und Gewerbe bündeln.
Man sei an starken Kommunen interessiert, die mit touristischen Attraktionen Gäste locken und helfe diesbezüglich auch bei Förderanträgen. Jürgen Seibold, CDU, erinnerte an den Beschluss des Gremiums, für eine Schwimmmöglichkeit im Ort zu sorgen. "Man darf nicht denken, der Abriss sei das Allheilmittel, deswegen stehen die Investoren nicht Schlange", verwies sein Fraktionskollege Andreas Ehnis auf Gegebenheiten, wonach in der Umgebung erst abgerissen werde, wenn ein Investor gefunden sei.
"Ausdauer und Glück sind notwendig, um Investoren für ein Vorhaben zu gewinnen", gab Lauxmann dem Gemeinderat der Glücksgemeinde mit auf den Weg. So beschloss die Mehrheit des Gemeinderats, den Inventarverkauf jetzt in Angriff zu nehmen und nicht weiter zurückzustellen.