Gemeinderat stimmt einhellig für den neu erstellten Feuerwehrbedarfsplan
Von Andrea Fisel
Schömberg. Nur zwei Feuerwehren von insgesamt 25 im Landkreis Calw können sich gegenwärtig mit der Auszeichnung "leistungsfähig" schmücken. Dafür müssen drei gesetzlich vorgeschriebene Bemessungswerte – Eintreffzeit, Einsatzkräfte, Einsatzmittel – gleichzeitig und in vollem Umfang erfüllt sein.
"Und Schömberg ist dabei!", verkündete Marcus Frank von der Firma FSG-Beratungen, während er in der jüngsten Gemeinderatssitzung den neu erstellten Feuerwehrbedarfsplan vorstellte. Dieser vorliegende Bedarfs- und Entwicklungsplan, der für Feuerwehr und Gemeinde eine verbindliche Planungsgrundlage für Aufstellung und Aufrüstung im Zeitraum 2015 bis 2020 darstellt, war in enger Zusammenarbeit zwischen Marcus Frank, Gesamtkommandant Rainer Zillinger und Kreisbrandmeister Hans-Georg Heide aufgestellt worden. Bereits Anfang Juli war der Plan mehrheitlich im Feuerwehrgesamtausschuss verabschiedet worden – nun stimmten auch die Gemeinderäte einhellig zu.
"Auch wenn der Feuerwehrbedarfsplan Vorgaben für Entwicklungen und Investitionen enthält, sollte dabei die finanzielle Situation von Schömberg nicht unberücksichtigt bleiben", erinnerte Bürgermeister Matthias Leyn. Dessen war sich auch Zillinger voll und ganz bewusst. So sei es selbstverständlich, dass vor jeder anstehenden Fahrzeugbeschaffung die konkreten Voraussetzungen einzelfallweise überprüft werden, ließ er wissen und fügte hinzu: "Wir können es uns erlauben, unsere Fahrzeuge aufgrund intensiver Pflege und guter Gebäude länger als 25 Jahre zu fahren."
Derzeit leisteten in der Gesamtwehr 168 aktive Männer und Frauen ihren Dienst, so Zillinger. Zugleich wies er aber auch eindrücklich darauf hin, dass die Schömberger Feuerwehr ganz besondere Aufgaben zu bewältigen habe, insbesondere im Hinblick auf die vielen Alten- und Pflegeheime, die Kindergärten und Schulen, die psychosomatische Klinik und die Kinderklinik. "Wir haben kein Problem mit der Mannschaftsstärke, sondern mit der Tagespräsenz", ließ er wissen.
Deshalb müsse immer wieder Mitgliederwerbung betrieben werden. "Es wäre gut, wenn wir noch mehr Frauen hätten", ergänzte der Stadtbrandmeister.
Einigkeit herrschte darüber, dass zwar gespart werden soll, doch nicht auf Kosten einer Zusammenlegung der einzelnen Abteilungen. Dann sei mit gravierenden Nachteilen für die Ortsteile zu rechnen, vor allem bei Hochwasser oder Sturmschäden.
Zustimmung erhielt er von CDU-Mitglied Udo Bertsch und Helmut Schray von der UWV. Deren Fraktionssprecher Gerold Kraft gab zu bedenken: "Auch wenn ein Zusammenschluss von Feuerwehren bei anderen Gemeinden – beispielsweise Oberreichenbach – funktioniert, ist das nicht auf jeden Standort übertragbar!" Er sei dankbar, dass eine Gemeinde ihre Grundversorgung durch die Feuerwehr selbst steuern könne, meinte Martin Hackenberg (CDU).
SPD-Fraktionsvorsitzende Susanne Ring regte an, anhand einer Simulation eine mögliche Zusammenlegung zu prüfen, auch wenn aktuell keine konkreten Umgestaltungen getätigt würden. "Die Abteilung Schömberg allein ist nicht in der Lage, ihre Aufgaben in allen Ortsteilen zu bewältigen", unterstrich Zillinger. Dort, wo keine negativen Auswirkungen zu erwarten seien, wären bereits Strukturen verändert oder zentralisiert worden.