Totholzbereiche sollen laut Forstamt auch im Schömberger Gemeinderwald ausgewiesen werden. Foto: Becker Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Totholzkonzept für Schömberger Stadtwald vorgestellt

Schömberg (bv). Der Leiter des Balinger Forstamts Christian Beck und Revierförster Elmar Maier haben in der Sitzung des Gemeinderats ein "Alt- und Totholzkonzept" für den Schömberger Stadtwald vorgestellt. Dieses soll die Artenvielfalt im Forst fördern.

Dieses Konzept solle vor allem auf Waldflächen umgesetzt werden, die sich nur schwer bewirtschaften lassen. Daher habe die Stadt auch nur geringe Verluste hinsichtlich der Holzvermarktung zu erwarten.

Wie Beck ausführte, gebe es in deutschen Wäldern rund 11 000 Arten an Pflanzen und Tieren. Von diesen seien bis zu 50 Prozent auf Totholz angewiesen: Beck: "Totholz ist ein entscheidender Faktor für die Sicherung der Biodiversität im Wald." Neueren Untersuchungen zufolge sollten es 30 bis 60 Kubikmeter Totholz pro Hektar sein. Um den Schutz bestimmter Arten zu gewährleisten, sei jedoch die Ausweisung von Bannwäldern beziehungsweise Totalreservaten nötig.

Möglich sei die Unterschutzstellung einzelner Habitatbäume, von Habitatbaumgruppen oder von ganzen Waldrefugien, die langfristig aus der normalen Nutzung genommen würden.

Für Schömberg schlagen die Forstwirte die Bereiche Withau mit 7,5 Hektar, ein Areal oberhalb des Stausees mit zwei Hektar, 3,4 Hektar nördlich der Kläranlage sowie der Kapf in Schörzingen mit 8,7 Hektar und 1,5 Hektar im Bereich der Ochsenbühlquelle. Zudem gebe es weitere Areale, die bereits jetzt schon extensiv oder gar nicht bewirtschaftet würden.

Auf Basis dieser Vorschläge rechnen die Forstleute mit einem Nutzungsentgang von rund 500 Festmeter beziehungsweise ein Prozent des jährlichen Hiebsatzes.

Das Alt- und Totholzkonzept habe zudem auch Auswirkungen auf das Ökokonto der Stadt, über das Ausgleichsmaßnahmen etwa für Baugebiete angerechnet werden können. Pro Quadratmeter gebe es vier Punkte.

Der Gemeinderat, so Bürgermeister Karl-Josef Sprenger, werde sich dieser Thematik demnächst annehmen.