Bei der Schömberger Kindertagesstätte "Am Eulenbächle" wurden zwar umfassende Sanierungsmaßnahmen zurückgestellt, für notwendige Reparaturmaßnahmen gab der Gemeinderat jedoch sofort grünes Licht. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat Schömberg befasst sich mit Kinderbetreuungssituation / Hilferufe besorgter Eltern

Schömberg (af). Wie wichtig, ja entscheidend für viele Eltern verlässliche, mit dem Arbeitsalltag von Berufstätigen zu vereinbarende Kleinkind-Betreuungszeiten sind, zeigte sich in Schömberg bei der jüngsten Gemeinderatssitzung.

"Mitglieder der Unabhängigen Wählervereinigung wurden in der Vergangenheit im Hinblick auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf die Schließzeiten der Schömberger Kindergärten angesprochen", begründete die UWV-Gemeinderatsfraktion ihren Antrag vom 19. März. In dem Schreiben wird die Verwaltung gebeten: "Der Kindergartenausschuss möge sich mit dem Thema Schließzeiten befassen mit dem Ziel, zum Kindergartenjahr 2013/14 eine Optimierung dieser Schließzeiten zu erreichen." Besonders zu beachten sei, dass viele Arbeitsstellen in den Kliniken, Altenheimen, im Einzelhandel oder der Gastronomie Schömbergs von Frauen besetzt seien.

Im Vorfeld hatte Hauptamtsleiterin Evelyn Foerster eine eingehende Recherche unternommen, die dem Gremium nun Anzahl, jährliche Verteilung und Berechnungsgrundlage der Schließzeiten sowie tatsächliche Belegungszahlen der Schömberger Kindergärten über den Zeitraum des zurückliegenden Kindergartenjahrs detailliert auflistete. Der Forderung von CDU-Fraktionssprecher Joachim Zillinger, in dieser Sache mehr Flexibilität anzustreben, jedoch auch Pragmatismus walten zu lassen, stellte Foerster entgegen: "Ich bin mit einer Veränderung der Schließzeiten unwillkürlich an Veränderungen beim Personal gebunden." Ein Fachausschuss wird sich jetzt dieser komplexen Thematik annehmen und realisierbare Lösungen anstreben.

Ebenso gilt die große Sorge zahlreicher Eltern den momentanen Zuständen in der Kita "Am Eulenbächle". Bereits in der Bürgerfragestunde wurde der dringende Sanierungsbedarf dort angemahnt, ein Antrag der CDU-Fraktion wurde dem Gremium zusätzlich vorgelegt.

Verwaltung und Gemeinderat sind sich dieser anstehenden Sanierungsmaßnahmen seit längerer Zeit bewusst. Doch durch die anstehenden Veränderungen im Schulbereich, aufgrund derer in Schömberg im schlimmsten Falle nur die Grundschule erhalten bleibt, werden eventuell im Schulgebäude Räumlichkeiten frei, die für die Einrichtung einer Kita genutzt werden könnten.

"Im Rahmen der Haushaltsplanungen haben sich Verwaltung und Gemeinderat daher darauf verständigt, die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen in der Talstraße zurückzustellen, bis Klarheit über die weitere Nutzung des Schulgebäudes besteht", erklärte Bürgermeisterin Bettina Mettler den anwesenden Bürgern. Einig waren sich alle Ratsmitglieder, dass für die aufgeführten Mängel 30 000 Euro zur Verfügung gestellt werden. UWV-Sprecher Gerold Kraft ergänzte: "Kaputte Toiletten oder Schimmelbildung sind im Übrigen keine vom Gemeinderat zu bewilligenden Sanierungen, sondern notwendige Reparaturen, die zeitnah in Auftrag gegeben und erledigt werden sollten."