In den Straßen kann es für die Feuerwehr wegen Falschparkern schon mal eng werden. Foto: Feuerwehr Schömberg

Mitunter geht es um Leben und Tod. Kommandant unterstellt niemandem Vorsatz - lediglich Gedankenlosigkeit.

Bad Liebenzell/Schömberg - Falsches Parken ist kein Kavaliersdelikt. Mitunter können Falschparker sogar für den Tod eines Menschen verantwortlich sein, weil sie Rettungskräften bei ihren Einsätzen den Weg versperren. Auch in Bad Liebenzell und Schömberg sind sie ein großes Problem.

Parkende Fahrzeuge müssen mindestens 3,05 Meter frei lassen, damit auch Feuerwehrfahrzeuge durch die Straße kommen. So schreibt es das Gesetz vor. In Bad Liebenzell und Schömberg gibt es etliche neuralgische Punkte, an denen wegen Falschparker dieser Abstand immer wieder nicht eingehalten wird - für Rettungskräfte ein großes Problem. Jetzt schlagen Thomas Bäuerle, Kommandant der Gesamtfeuerwehr Bad Liebenzell, sowie sein Kollege in gleicher Funktion in Schömberg, Rainer Zillinger, Alarm.

Nach den Worten von Bäuerle besteht das Problem des fehlenden Platzes für Rettungsfahrzeuge auf Straßen schon lange. Das liege unter anderem an den fehlenden Parkplätzen in Bad Liebenzell.

Kommandant unterstellt niemandem Vorsatz - lediglich Gedankenlosigkeit

Als neuralgische Punkte sieht er in der Kurstadt unter anderem die Hindenburg- und die Emil-Schmid-Straße. Wenn der Feuerwehr oder anderen Rettungskräften der Weg versperrt werde, könne dies "fatale Folgen" haben, da sie unter Umständen nicht rechtzeitig am Einsatzort sein könnten, so Bäuerle: "Das kann Menschenleben kosten." Bäuerle teilte mit, dass die Feuerwehr mit der Polizei und dem Ordnungsamt noch in diesem Jahr systematisch solche neuralgischen Punkte abzufahren werde.

Auch Bäuerles Schömberger Kollege Zillinger kennt das Problem zu Genüge: "Besonders schlimm ist es in der Poststraße". Aber auch in der Schillerstraße sowie in der Mozartstraße gebe es immer wieder Falschparker. Doch nicht nur der Kernort ist nach Zillingers Worten betroffen. So gebe es in allen Schömberger Teilorten Punkte, an denen die Feuerwehr ausgebremst werde.

Es werde der Tag kommen, an dem ein Mensch sein Leben lassen müsse, weil die Rettungskräfte wegen falsch parkender Fahrzeuge nicht rechtzeitig an den Ort des Geschehens hätten kommen können, so Zillingers düstere Prophezeiung. Die Frage sei für ihn lediglich, wann dieser Tag kommen werde. Dabei unterstellt er niemandem Vorsatz: "Die Leute machen sich keine Gedanken."

Auch in Schömberg soll es noch einen Termin mit dem gemeindlichen Vollzugsdienst geben, um die neuralgischen Punkte abzufahren. "Der Termin steht noch nicht fest", so Zillinger.