Tourismus: Verzicht auf Beleuchtung / Standort verlegt / Einsparungen beim Aufzug möglich

Schömberg. Der Schömberger Gemeinderat hat sich in seiner Sitzung am Dienstagabend nicht nur mit beiden Bürgerbegehren zum geplanten Turmbau, sondern auch mit dem Projekt selbst beschäftigt. So beschloss das Gremium den Standort zu verlegen. Der Turm soll jetzt nicht mehr am Zollernblick in Oberlengenhardt gebaut werden. Stattdessen entschied sich der Gemeinderat einstimmig für ein gemeindeeigenes Waldgrundstück westlich der Landesstraße zwischen Schömberg und Oberlengenhardt.

Außerdem beschloss das Gremium eine etwas abgespeckte Version weiter zu verfolgen. Projektbetreuerin Isabell Hofmann vom Ingenieurbüro Braun stellte die neuen Pläne vor. So wird beim Aufzug die Fahrkorbgröße etwas verkleinert. Dadurch können die Kosten von 600 000 auf 500 000 Euro gesenkt werden. Zudem ist der Turm im Gegensatz zur ursprünglichen Planung unbeleuchtet. Die Kosten sinken dadurch von 2,76 auf 2,5 Millionen Euro.

Größerer Abstand zur Wohnbebauung

Oberlengenhardts Ortsvorsteher Friedbert Stahl lobte die Beschlüsse des Gemeinderates. Den Bedenken der Oberlengenhardter sei Rechnung getragen worden. Mit der Verlegung des Turmes werde die gute Wohn- und Lebensqualität von Oberlengenhardt nicht beeinträchtigt. Direkte Blicke auf einzelne Anwesen seien nicht mehr möglich. Wildes Parken werde verhindert.

CDU-Fraktionschef Joachim Zillinger machte deutlich, dass die Gemeinde derzeit noch in der Planungsphase sei. Es gehe darum, eine schlüssige Infrastruktur zu schaffen und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Wichtig sei, für ein verlässliches Betreibermodell zu sorgen. Mögliche Interessenten wollten zunächst wissen, wie alles aussehe. Dabei seien realistische Zahlen notwendig. Wichtig sei zudem, die finanzielle Situation im Kurhaus zu verbessern. Er hofft auf ein neues Miteinander im Ort. Das Projekt solle dazu dienen, Handel und Handwerk im Ort zu erhalten. Das Land sehe die Planung wohlwollend.

Gemeinderätin Elfriede Mösle-Reisch (SPD) freute sich darüber, dass bei der neuen Planung der Turm weiter weg von der Wohnbebauung sei als bei der alten. Des Weiteren seien die Wege von Schömberg attraktiver als beim ursprünglichen Standort. Schließlich könne auch die Infrastruktur des Kurhauses genutzt werden, so Mösle-Reisch. Die geplante Fly-Line würde direkt am Kurhaus enden. Besonders erfreut zeigte sie sich darüber, dass die Gemeinde auf eine Beleuchtung verzichten wolle. Damit gebe es keine "Lichtverschmutzung". Die Gemeinderätin machte deutlich, dass es im Herbst zum Projekt eine Informationsveranstaltung geben werde: "Die Besucher sollen kritische Fragen stellen." Auch Michael Wernecke (Unabhängige Wählervereinigung) lobte den neuen Standort als "ideal".

Ein Zwischenweg möglich

Im Hinblick auf die Kritik aus der Bevölkerung zum Turm sagte Bürgermeister Matthias Leyn, dass ein anderer Standort sowie reduzierte Kosten immer auch zeigen würden, dass ein Zwischenweg möglich sei: "Es gibt nicht nur schwarz und weiß."