Soziales: Tagespflege in Schömberg feiert dreijähriges Bestehen
Schömberg. Drei Jahre ist es her, dass Sabine Wenzel mit ihrem Ehemann Karl das Wagnis einging, eine Tagespflege in Schömberg zu gründen: "Damals waren wir zwei Mitarbeiter mit zwei Patienten", erinnert sich die Leiterin der Senioreneinrichtung. Inzwischen haben sie es geschafft, sich mit 27 Patienten zu etablieren.
Der Erfolg soll mit einer kleinen Jubiläumsfeier am kommenden Sonntag, 9. September, ab 10 Uhr gefeiert werden.
Sabine Wenzel kann es immer noch nicht fassen, was sie mit ihren inzwischen 20 Mitarbeitern geschaffen hat: "Angefangen haben wir vor fünf Jahren als mobiler Pflegedienst", berichtet sie. Erfahrungen hat die Leiterin zuvor in verschiedenen Pflegeeinrichtungen gesammelt. "Mit 50 Jahren hab ich mich dazu entschlossen, das Fachabitur nachzuholen und mein eigenes Geschäft zu gründen", erzählt sie stolz.
Nach zwei Jahren mobiler Pflegedienst folgte die Eröffnung der Tageseinrichtung: "In Schömberg wurden wir mit offenen Armen empfangen." Trotz Wenzels Angst, das Geschäft könnte nicht gut anlaufen, wurde die Einrichtung von Anfang an gut besucht. "Wir haben sogar einige Patienten, die seit der Eröffnung immer noch kommen", sagt die Leiterin.
Als Grund dafür nennt sie das "abwechslungsreiche Programm", das den Senioren geboten werde: "Nach dem Frühstück lesen wir den Patienten die Zeitung vor und machen Gedächtnistraining, Gymnastik, Sitztanz und vieles mehr. Nach dem Mittagessen kann man sich hinlegen. Und dann singen wir oder machen kreative Dinge, bevor es Kaffee und Kuchen gibt." Die Patienten würden von ihren Angehörigen in die Einrichtung gebracht oder von einem der beiden Rampenbusse abgeholt.
Auch ihr mobiler Pflegedienst sei bei den Kunden nach wie vor sehr beliebt. Wenzels Devise lautet: "Man braucht die Zeit für die Patienten, die man halt braucht. Bei uns steht niemand mit der Stoppuhr da und zieht nach getaner Arbeit gleich weiter. Wir nehmen uns Zeit für die Patienten, denn es kommt auf den Menschen an", erklärt die Leiterin der Senioreneinrichtung. Zurzeit profitieren 60 Patienten im Außendienst von ihrer Einstellung.
Wenzel packt jeden Tag selbst mit an, egal ob in der Tagespflege oder im Außendienst. Ihr Mann Karl und sie zogen vor zwei Jahren von Weilen unter den Rinnen nach Schömberg, um näher an den Patienten zu sein: "Falls nachts mal ein Notruf eingeht, fahre ich hin. Das drücke ich meinen Mitarbeitern nicht noch auf", erzählt sie.
Seit zwei Jahren bildet die selbstständige Pflegekraft ihren eigenen Nachwuchs aus: "Zurzeit haben wir drei Azubis, die alle beliebt bei den Patienten sind. Zwei davon sind Bosnier, die vorher kein Wort Deutsch konnten. Und jetzt können sie sogar ein bisschen Schwäbisch", erzählt Wenzel und lacht.
Dankbar ist die Leiterin ihrem Mann Karl, der ihr im organisatorischen Bereich den Rücken frei halte. Mit ihm, ihren Mitarbeitern und Auszubildenden wolle sie das Jubiläum gebührend feiern.
Weitere Informationen: Ab 10 Uhr findet das Fest mit Live-Musik und Bewirtung vor der Einrichtung statt.
