Helmut Weinmann zeigt stolz seinen Unimog, Baujahr 1954, den er liebevoll und in vielen Arbeitsstunden restauriert hat. Sein eigen nennt er aber auch acht fahrbereite Renault-Oldtimer, darunter einen NN, Baujahr 1925, der mit einem spartanischen Cockpit und einem Holzrahmen besticht (kleine Bilder, von oben). Fotos: Visel Foto: Schwarzwälder Bote

Oldtimer: Helmut Weinmann hat einen Unimog aus dem Jahr 1954 restauriert / Vorliebe für legendäre Renault-Modelle

Wenn es um die Restaurierung von Oldtimern geht, kennt Helmut Weinmann keine Kompromisse: "Es muss alles originalgetreu sein. Sonst ist es nichts." Inzwischen hat er mehrere legendäre Renaults, zwei Land-Bulldogs und zwei Unimogs auf Vordermann gebracht.

Schömberg. Der Unimog 401, Baujahr 1954, steht frisch lackiert und aufbereitet in der Werkstatt in seinem Autohaus in Schömberg. 14 Monate lang habe er an dem Stück gearbeitet, sagt der 73-Jährige: "Nur nach Feierabend und am Wochenende."

Als "Schrott" habe er den Unimog erworben. Nun ist er sandgestrahlt, grundiert und frisch lackiert. Alle fehlenden Teile wurden ersetzt. "Da ist noch alles erhältlich", sagt Weinmann und zeigt auf die neuen Kotflügel und die Seilwinde: "Für dieses Fahrzeug gibt es viele Einsatzmöglichkeiten." Dieser Unimog ist nicht der einzige, den Weinmann besitzt. Mit seinem Kipper, Baujahr 1955, ist er oft im Wald unterwegs, um Holz zu holen.

Ein Faible hat der Kfz-Meister, der seit 51 Jahren selbstständig ist und 31 Jahre lang bei der Handwerkskammer Reutlingen die Meisterprüfungen abgenommen hat, aber nicht nur für Unimogs und Bulldogs. Acht renovierte und fahrbereite Renault-Modelle hat er in einer Halle in Ratshausen stehen: angefangen vom NN, Baujahr 1925, über einen Renault 4CV, Baujahr 1955, bis hin zum Renault Alpine 310, Baujahr 1976, dem ersten Benzineinspritzer, den der französische Autohersteller gebaut hat. "Jedes Auto hat seine Geschichte", erzählt Weinmann und verweist auf die zahlreichen Aktenordner, in denen er die Restaurierung der Fahrzeuge fein säuberlich und Schritt für Schritt dokumentiert hat. Insgesamt 18 Fahrzeuge nennt er sein eigen.

Auf diese sei er sehr stolz, erzählt er und betont, dass er Wert darauf lege, alle restaurierten Autos mindestens einmal im Jahr bei einer Ausfahrt zu bewegen: "Die Batterie einbauen, ein Nummernschild dran – und los geht es." Weinmann ist bei vielen Oldtimertreffen dabei, etwa auf dem Degerfeld, in Rosenfeld und in Deißlingen. Er ist Mitglied bei den Olditmerfreunden Zollernalb und könnte seine Fahrzeuge im Hechinger Oldtimermuseum ausstellen, aber: "Dafür fehlt mir einfach die Zeit." Schließlich ist der Seniorchef des Autohauses Weinmann noch jeden Tag von morgens bis abends im Betrieb anzutreffen.

Zu dem Renault NN mit Holzchassis und Holzboden, der auch schon als Hochzeitsfahrzeug für seine beiden Söhne Detlev und Harald gedient hat, zum Renault Alpine A 310, zum Alpine V 6, zum 4 CV, zur Caravelle und Dauphine wird sich bald ein Renault Rodeo, Baujahr 1976, gesellen. "Ein Auto wie ein Jeep und mit Hardtop", freut sich Helmut Weinmann schon darauf, demnächst mit der Restaurierung dieses Oldtimers beginnen zu können.