Soziales: Dienste des ambulanten Hospizdienst in Schömberg werden immer stärker nachgefragt

Schömberg. Ruhige Stimmung im Haus der Begegnung in Schömberg. Im kleinen Kreis haben sich ein paar Menschen zusammengefunden, die sich mit einem außergewöhnlichen Thema auseinandersetzen. Sie sind ehrenamtlich tätige Mitglieder des ambulanten Hospizdienstes in Schömberg, der eine Untergruppe im Verein "Menschen helfen Menschen" ist. Sie begleiten Sterbende in der letzten Phase ihres Lebens. "Wir zählen aktuell zwölf ehrenamtliche Helfer", sagt Roland Foerster. Er moderiert zusammen mit der Leiterin des Hospizdienstes, Monika Bregulla.

Alle vier Wochen treffen sich die Mitglieder der Gruppe, um sich über die Begleitung auszutauschen und organisatorische Fragen zu beantworten. Die Fäden laufen Bregulla zusammen, die bei Nachfragen nach Hilfe oder Unterstützung den Erstkontakt übernimmt. Sie macht sich vor Ort mit den Umständen vertraut. Sie hat einen großen Erfahrungsschatz – auch als Krankenschwester.

Seit vier Jahren ist Bregulla für die Organisation der Schömberger Hospizgruppe zuständig, deren Einsatz für die Betroffenen kostenlos ist. Eine Art Mädchen für alles, wie Foerster deutlich macht. Einfühlungsvermögen, Zeit zuzuhören, gegebenenfalls auch reden und die richtigen Worte finden gehören ebenso dazu, wie ein hohes Maß an Vertrauen. Alle Mitarbeiter unterliegen der Schweigepflicht.

Hospiz ist Helfen in einer ganz persönlichen Form, über alle Religionen hinweg, auch für die Angehörigen – und sei es nur, dass diese für ein paar Stunden wieder den Kopf frei bekommen.

"Die Nachfrage nach unserem Angebot steigt", sagt Bregulla. "Wir haben jetzt schon mehr Hilfe als im ganzen vergangenen Jahr geleistet", fügt sie hinzu. Die Dauer der Hilfe ist sehr unterschiedlich, oft nur kurzfristig. Immer ganz oben steht das Ziel, den Menschen in ihrer letzten Lebensphase ein würdiges Sterben zu ermöglichen.

Weitere Helfer gesucht

Die Kontaktaufnahme ist unkompliziert. Hilfesuchende rufen die Handynummer 0152/2 779 00 79 an oder fragen unter der E-Mail-Adresse hospizdienst@mhm-schoem berg.de nach.

Es wird ein Termin ausgemacht und Bregulla kommt zu einem Erstgespräch, macht Foerster deutlich. Gemeinsam wird geklärt, wie man am besten Unterstützung leisten kann, wie lange sie dauern soll und wie häufig sie benötigt wird.

Darüber hinaus hält Koordinatorin Bregulla einmal im Monat eine Sprechstunde ab. "Alle unsere Mitglieder arbeiten ehrenamtlich", sagt Foerster über die Gruppe, die es seit nunmehr 15 Jahren in Schömberg gibt. "Wir kooperieren mit den Hospizgruppen in Bad Herrenalb, Dobel und Bad Wildbad und sind im regionalen Verbund für die Gemeinden Schömberg, Bad Liebenzell und Unterreichenbach einschließlich deren Teilorte zuständig".

Die Gewinnung von weiteren Helfern ist auch für diese Untergruppe im Verein "Menschen helfen Menschen" ein Thema. "Alle unsere Helfer durchlaufen ein Qualifizierungsverfahren mit festem Lehrplan. Dafür werden regelmäßig Kurse angeboten", betont Foerster. Keiner müsse sich Sorgen machen, unvorbereitet mit den Aufgaben konfrontiert zu werden.

Der ambulante Hospizdienst arbeitet nicht Verborgenen, sondern geht auch auf die Menschen zu, so unter anderem beim Weihnachtsmarkt in Bad Liebenzell, dem Lindenplatzfest in Schömberg oder zum Tag des Hospiz Mitte Oktober im Kurhaus in Schömberg, macht Foerster deutlich.