Machten sich Gedanken über die Zukunft der Rehabilitation (von links): Dietlind Kähler, Ärztliche Direktorin der Celenus Klinik in Schömberg, Berthold Müller, Geschäftsführer der Celenus-Gruppe, Schömbergs Bürgermeisterin Bettina Mettler, Markus Frenzer, in der Geschäftsleitung der Celenus-Gruppe zuständig für die psychosomatischen Rehakliniken, und Bundestagsabgeordneter Hans-Joachim Fuchtel. Foto: Krokauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Parlamentarischer Staatssekretär Fuchtel sieht weiteres Potenzial für Gesundheitsregion Nordschwarzwald

Von Wolfgang Krokauer

Schömberg. Der Nordschwarzwald müsse als Gesundheitsregion noch stärker vorangebracht werden. Das hat der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Hans-Joachim Fuchtel, beim Besuch der Celenus Klinik in Schömberg deutlich gemacht.

Durch die Einführung der Rente mit 67 gebe es zwei riesige Herausforderungen. Das sei neben der Weiterbildung das Thema Gesundheit. Inzwischen gebe es einen Altersdurchschnitt von 45 Jahren. Das müsse sich auch im Reha-Sektor abbilden. Immer wichtiger werden nach seiner Auffassung die Bereiche Vorbeugung und Nachsorge.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete machte deutlich, dass es an den Scharnieren zwischen den einzelnen Bereichen noch Reibungsverluste gibt. Er forderte eine stärkere Vernetzung. An die Adresse der Krankenhausleitung stellte Fuchtel klar, dass für ihn die Entscheidung der Betroffenen entscheidend ist: "Die besten Kliniken werden am meisten belegt."

Dem Abgeordneten geht es darum, die Situation des Patienten schneller zu erfassen sowie nach einer möglichen Reha-Maßnahme einen größeren Wert auf die Nachsorge zu legen. Wer einmal erwerbsunfähig sei, müsse das nicht immer zwangsläufig auch bleiben. Auf dem Markt müssten dabei auch Mittelständler ihre Chance haben. Wichtig ist dem Abgeordneten, dass die Anbieter von solchen Leistungen noch stärker als bisher Kontakt zur Führungsebene von kleineren Betrieben bekommen: "Gesundheit muss jedem etwas wert sein." Der Geschäftsführer der Celenus-Gruppe, Berthold Müller, pflichtete Fuchtel bei. Er beklagte eine "gigantische Unterfinanzierung" im Bereich der Rehabilitation. Bislang gebe es keine Marktbereinigung. Mit der Prävention müsse so früh wie möglich begonnen werden. Ihm ist wie Fuchtel die Verzahnung der einzelnen Bereiche wichtig: "Wir verlieren Potenziale und Geld an den Schnittstellen."

Markus Frenzer, Mitglied der Geschäftsführung und zuständig für den psychosomatischen Bereich bei den Celenus Kliniken, freute sich, dass gerade kleine Betriebe rund um Fragen der Rehabilitation, seinem Unternehmen die Bude einrennen würden.

(wk). Die Celenus Klinik Schömberg hat 229 Einzelzimmer. Es handelt sich um eine Fachklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Behandelt werden stressbedingte Störungen, chronische Schmerzstörungen.

Die Klinik in Schömberg hat 80 Mitarbeiter, so Klinikmanagerin Martina Zimmerlin. Ärztliche Direktorin ist Dietlind Kähler. In der Übernachtungsstatistik von Schömberg spielt der Kliniksektor eine große Rolle. So machte Bürgermeisterin Bettina Mettler beim Besuch des Parlamentarischen Staatssekretärs Hans-Joachim Fuchtel in der Celenus Klinik Schömberg deutlich, dass von den 250 000 jährlichen Übernachtungen 200 000 auf den Kliniksektor entfallen.