Cermela de Feo, Oberhausener Schwertgosch und ausgezeichnete Musikerin. Foto: Schwarzwälder-Bote

Comedy-Night: Wunderbares Spektakel

Ein "Best of" aus vier Programmen der inzwischen weit über Schömberg hinaus beliebten Comedy-Night im Kurhaus haben in der sechsten Auflage wieder für ein volles Haus und ein die Lachmuskeln strapazierendes Spektakel besonderer Güte gesorgt.

 

Schömberg. Darüber hinaus ist die Comedy-Night eine Veranstaltung mit besonderem Mehrwert. Jeder Lacher macht auch an anderer Stelle Freude. Einmal beim mitveranstaltenden Förderverein Kurtheater Schömberg, der aus dem Erlös den Bestand des Schömberger Kinos sichert.

Mehr oder weniger füllige Mannsbilder

Und zum anderen bei sozialen Projekten für Kinder und Jugendliche in Schömberg sowie der Region, die der zweite Veranstalter, der Lion’s Club Bad Wildbad, jeweils auswählt. Jörg Trippe, Initiator und Motor der Comedy-Nights, eröffnete den Abend mit der launigen Begrüßung der Ehrengäste und machte gleich schelmisch-frech den Grundton des Abends deutlich. Sechs ansehnliche, mehr oder weniger füllige Mannsbilder – die Karlsruher A-capella-Truppe "beTont männlich" – unternahmen mit dem Publikum eine kulinarische Reise bis zur Feststellung: "Scheiß auf die Diät!" Bei weiteren Titeln durfte das Publikum kräftig mitmischen. Lassoschwingend und mit Melk-Bewegungen bei "Mona Muh" oder mit lautstarkem "Ich will" der Tatsache entgegensingend, dass jede zweite Ehe geschieden wird.

Als "schlechtester Zauberer der Welt" ist Jörg Trippe ein Komödiant von ganz eigener Klasse. Mit urkomischer Körpersprache begleitet er seine "billigen" Tricks und fängt doch eine Revolverkugel mit den Zähnen. Verblüfft staunte das Publikum, als ein zerrissener und verbrannter 50-Euroschein mit der richtigen zwölf-stelligen Ziffernreihe in einer Orange wieder auftauchte.

Gunzi Heil machte seinem Attribut "kabarettistische Allzweckwaffe" wieder alle Ehre. Mit saukomischer mathematischer Hirnakrobatik wies er nach, warum die Comedy-Night nur genau zu diesem Datum stattfinden kann. Sein Materialkunde-Exkurs zum Thema "Stein" brachte ihn via Parodien auf bekannte Songs vom Politiker über das Phänomen, dass quadratische Waschbetonplatten im Wasser runde Kreise erzeugen bis zu den Bankern – Stichwort "Schotte" – sowie zu Moses und den steinernen Gesetzestafeln. Am Ende bekommt jeder seinen Stein – "Ein Stein, der deinen Namen trägt" –, wenn es heißt "Atemlos in den Schacht".

Keine Lachpause bei La Signora

Keine Lachpause war dem Publikum vergönnt, als Carmela de Feo alias "La Signora" die Bühne betrat und sich erstmal beklagt, dass sie in Schömberg schon mal vor Schwimmbad-Kacheln spielen musste und ihr die grandiose "Swarowski-Halle" bisher vorenthalten wurde.

Die im Ruhrpott aufgewachsene Italienerin suchte den Kontakt zum Publikum, das freudig mitmachte und die spontanen Einlagen der "Schwarzen Witwe" im Slang des Potts begeistert quittierte. Über den Klamauk hinaus zeichnet De Feo eine außerordentliche Musikalität aus. Sie ist ausgebildete Akkordeonistin, singt gut und verpackt viele ihrer Pointen, begleitet von raumgreifender Körpersprache und unnachahmlicher Mimik, in bekannte Songs.

Ein wunderbares musikalisches Finale bereiteten alle Akteure zusammen dem restlos begeisterten Publikum mit "All you need is love" und gemeinsam mit dem Publikum, das dazu blaue und gelbe Luftballons schwang.