Pfarrer Josef Schäfer zeigt im Palmbühl-Park den Stumpf eines gewaltigen Baums, der gefällt werden musste. Fotos: Visel Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Wallfahrtsort Palmbühl für Besucher immer noch gesperrt / Pfarrer Schäfer: "Ein ganz besonderer Anblick"

40 bis 50 Bäume sind nach Angaben von Palmbühl-Pfarrer Josef Schäfer in den vergangenen Tagen im Park bei der Wallfahrtskirche gefällt worden. Der gesamte Bereich bleibt für Besucher zunächst noch weiter gesperrt.

Schömberg. Nachdem zahlreiche große und teils jahrhundertealte Bäume gefällt worden sind, bietet der Park mit seinen zahlreichen Heiligtümern einen ungewohnten Anblick: "Wir müssen uns erst daran gewöhnen", sagt Pfarrer Schäfer, "denn vor allem einige markante Eschen haben die Anlage geprägt."

Zunächst sollten nur einige Bäume gefällt werden beziehungsweise morsches Holz aus Gründen der Verkehrssicherheit entnommen werden. Auch habe Gefahr für die Heiligtümer bestanden, die durch herabfallende Äste hätten beschädigt werden können.

Revierförster Elmar Maier hat die Bäume in Augenschein genommen und festgestellt, dass viele krank und schon abgestorben sind – auch entlang der Haldenstraße. "Das hat man auf den ersten Blick oft gar nicht gesehen, weil Efeu an den Bäumen hochgewachsen ist und diese grün aussahen", weiß Schäfer. Vor allem Eschen, denen das Eschentriebsterben zu schaffen machte, aber auch Fichten, Birken und Lärchen sind der Motorsäge zum Opfer gefallen.

Bei Rodungsarbeiten muss auf die Heiligtümer geachtet werden

Bei den Arbeiten mussten die Mitarbeiter der Weilener Firma Ritter vorsichtig zu Werke gehen. Denn viele der großen Bäume, Pfarrer Schäfer bezeichnet einige von ihnen auch als "Mammutbäume", standen ganz dicht bei den Heiligtümern – etwa bei der Christus-König-Statue. Diese kommt nun wieder besser zur Geltung. Vor allem, wenn man aus Richtung Haldenstraße zur Statue hochschaut, unter der in einer Art Grotte der zum Sterben verurteilte Christus dargestellt ist. "Dieser Anordnung ist natürlich hinsichtlich des Glaubensbekenntnisses ganz bewusst so gestaltet", sagt Schäfer: "Unten der erniedrigte Christus, oben der erhöhte."

Die geschlagenen Bäume, von denen einige mehrere Festmeter Holz umfassen, lagern derzeit auf dem Parkplatz beim Palmbühl. Was mit dem Holz geschehen wird, ist laut Schäfer noch nicht klar. Eventuell übernehme die ausführende Firma einiges von dem Holz und verrechne dieses mit den Kosten für die Rodungsarbeiten: "Das muss aber noch zusammen mit dem Förster und der Kirchengemeinde geklärt werden."

Dass die Arbeiten nötig waren, ist für den Palmbühl-Pfarrer keine Frage. So habe ein Gewitter vor zwei Jahren eine große Esche direkt an der Kirche "zerrissen". Ein Ast habe sogar ein Kirchenfenster in zehn Metern Höhe beschädigt. Josef Schäfer, der im Corona-Jahr seine 14. Saison auf dem Schömberger Palmbühl verbracht hat, blickt trotz der mit der Pandemie verbundenen Einschränkungen "zufrieden und froh" auf die Pilgersaison zurück. So habe man größere Ereignisse wie die Fahrzeug- und Tiersegnung feiern können, weil auf dem Parkgelände viel Platz für die Besucher vorhanden sei: "Auch mit dem Wetter hatten wir Glück. An den Festsonntagen hat immer die Sonne geschienen. Und wir hatten auch immer genügend Helfer für die Ordnungsdienste, die nötig waren."

Dankbar ist Schäfer auch für die vielen ehrenamtlichen Helfer, die den Park und die Heiligtümer auf dem Palmbühl pflegen: "Da gibt es immer etwas zu tun." Schäfer freut sich nun auf die teilweise Wiederaufforstung des Parks, die diesen "auch gestalterisch etwas aufwerten soll".