Für Freitag werde momentan eine Betreuung vom Ende des Unterrichts bis 14, 15.30 und 17 Uhr angeboten, heißt es vonseiten der Verwaltung. Spätestens ab 15 bis 15.30 Uhr seien jedoch noch maximal fünf Kinder anwesend, heißt es in der Sitzungsvorlage. Dies werde durch Aufschriebe über die anwesenden Kinder bezeugt, die in der Betreuung geführt würden. "Hier ist dann eine Person alleine mit den Kindern, die dann jedoch nach und nach abgeholt werden, sodass ab 16 Uhr oft nur noch zwei bis drei Kinder da sind", heißt es in der Vorlage. Wie es vonseiten der Verwaltung heißt, sei der Besuch der Kernzeitbetreuung freiwillig, während die Schüler zum Besuch der Ganztagesschule verpflichtet seien, sofern die Eltern sie gebucht hätten. Nur wegen eines triftigen Grundes wie zum Beispiel Krankheit dürften Kinder fernbleiben. Das habe zur Folge, dass manche zum Schuljahresbeginn angemeldete Kinder so gut wie nie zur Kernzeitbetreuung erscheinen würden.
Die Verwaltung schlug deshalb vor, ab dem neuen Schuljahr freitags nur noch eine Betreuung bis 15 Uhr anzubieten. "Für Kinder, die darüber hinaus noch eine Betreuung benötigen, steht freitags das Jugendhaus der Gemeinde kostenfrei zur Verfügung", so der Vorschlag aus dem Rathaus. Das Jugendhaus öffne freitags bereits um 14.30 Uhr.
Personalmangel als Problem
Außerdem regte die Verwaltung in ihrer Vorlage an, die Höchstgrenze für Kinder in der Betreuung von 7 bis 8.15 Uhr ab dem Schuljahr 2018/2019 auf 25 Sprösslinge festzulegen. Ansonsten könnten die Kinder vom anwesenden Personal nicht mehr ausreichend betreut werden. Die Verwaltung verweist darauf, dass gerade für die Kernzeitbetreuung Personal nur noch schwer zu bekommen sei. Wegen eineinviertel oder eineinhalb Stunden wollten viele nicht extra anfahren. So hätten sich auf eine Stellenausschreibung im Dezember 2016 vier Bewerber gemeldet. Drei von ihnen hätten aufgrund der Arbeitszeiten wieder abgesagt. Momentan teilten sich zwei Personen die Kernzeitbetreuung von 7 bis 8.15 Uhr.
Während die Fraktionen der CDU sowie der Unabhängigen Wählervereinigung (UWV) Zustimmung signalisierten, kamen von der SPD-Fraktion Bedenken. So sprach sich Fraktionschefin Susanne Ring dafür aus, für die Randzeiten ein modulares Zusatzangebot auch für diejenigen Schüler bereitzuhalten, die nicht in eine Ganztagesschule gehen wollten. Sie verwies auf die zunehmende Berufstätigkeit von Müttern. Die Eltern bräuchten etwas Verlässliches, ergänzte Gemeinderätin Elfriede Mösle-Reisch (SPD). Sie sprach sich für die Beibehaltung der Kernzeitbetreuung auch für Dritt- und Viertklässler aus.
Demgegenüber machte Bürgermeister Matthias Leyn deutlich, dass es das Ziel sein müsse, möglichst viele Kinder in die Ganztagesschule zu bringen. Die zusätzlich buchbaren Stunden der Kernzeitbetreuung würden nicht gebraucht, sofern die Kinder die Ganztagesschule besuchten.
Gemeinderat Jürgen Krauth-Kopp warnte davor, sich zu verzetteln: "Man kann nicht auf alle Bedürfnisse eingehen." Nach seiner Meinung sollte so viel wie möglich in die Ganztagesschule hineingepackt werden. Gemeinderat Andreas Ehnis (CDU) erinnerte an die jüngste Einigung bei den Tarifverhandlungen in der Metallindustrie im Südwesten. Demnach könnten Beschäftigte ihre Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden pro Woche herunterfahren. Manches Problem würde sich dann vielleicht ohnehin nicht mehr stellen. Er sieht in der Ganztagesschule die Zukunft. Sie sei wichtiger als die Kernzeitbetreuung. Keine Diskussionen gab es über die angedachte Erhöhung der Entgelte (siehe Infokasten). Das letzte Wort über die angedachten Neuregelungen und die Entgelte hat der Gemeinderat.
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