Die Geehrten und Gewählten (von links): Jens Schlotter, Marc-Oliver Schwarz, Oli Haas, Benjamin Sarbacher, Roland Wuhrer, Hansi Sauter, Robin Wuhrer, Rolf Schwenk, Stephen Kurz, Marco Eimann, Martin Schaller, Manuel Bross, Bernhard Wuhrer und René Schatz. Fotos: Dillmann Foto: Schwarzwälder Bote

Brauchtum: Narren fiebern der Fasnet entgegen / 2022 feiert Schömberger Zunft ihr 100-jähriges Bestehen

"In diesem Jahr dürfen wir frohlocken", verkündete Zunftmeister Bernhard Wuhrer zum Auftakt der 90. Mitgliederversammlung der Schömberger Narren in der Stauseehalle, "die Sonne steht wieder an ihrem Platz, und die Haken sind angebracht." Zum Narrenmarsch, den die Stadtkapelle spielte, juckten die diesjährigen 20er durch die Halle.

Schömberg. Somit stehe der Anbringung der Bändel nichts mehr im Weg, betonte Wuhrer, auch wenn die Polonaise nicht von den Bändeln, sondern von den Narren abhänge. Der Zunftmeister ging die anstehenden Termine für Narrentreffen, Facklafiarsingen und Umzüge durch. Da mit der Schließung des Bajazzo ein weiteres Wirtshaus entfällt, betonte er um so mehr den Dank gegenüber den Gaststätten, die ein entscheidender Teil der Schömberger Fasnet seien.

Die Schömberger Zunft verbucht 1773 Häser. Im vergangenen Jahr sind 13 neue dazugekommen. Davon sind 870 Samtnarren und 807 Fuchswädel.

Der diesjährige Zunftball steht unter dem Motto "Schömberger Circus". "Wir haben keine Mühen gescheut, um die weltbesten Clowns und Showtanzgruppen für euch zu engagieren", versprach der Zunftmeister. Mit von der Partie ist die Band "Jauchzaaa". Beim Zunftball wird es in diesem Jahr Altersbändel geben. Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren müssen die Party um 24 Uhr verlassen, sofern kein Elternteil dabei ist. Außerdem wird ein neues Kassensystem getestet. Im Jahr 2022 feiert die Zunft ihr 100-jähriges Bestehen. Die Feierlichkeiten lehnen sich an die Veranstaltungen im Jahr 2012 an.

Auch Kritik gab es: "Wir sparen immer noch für die neuen Garagen im alten Feuerwehrhaus", sagte Wuhrer. Hierfür brauche es aber dringend eine schriftliche Zustimmung des Gemeinderats.

Mitglied Rita Mager bemängelte, dass der Einladung zum europäischen Narrentreffen in Altstätten, Schweiz, im vergangenen Jahr nicht gefolgt worden sei.

Schriftführer Rolf Schwenk gab an, dass die Zunft 86 Termine bewältigt habe, wobei die Fasnet als ein Termin verbucht worden sei. Zentrales Thema sei im vergangenen Jahr die Behandlung der Fasnet in Schulen gewesen.

Säckelmeister Jörg Niethammer präsentierte seinen ersten Kassenbericht. Die Entlastung, die einstimmig ausfiel, führte Bürgermeister Karl-Josef Sprenger herbei. Er versprach Unterstützung im Jubiläumsjahr sowie in Sachen Garage und Archiv.

Es galt auch, den Narrenrat neu zu wählen. Acht Räte bleiben der Zunft erhalten: Marco Eimann, Hans-Jürgen Sauter, Martin Schaller, Marc-Oliver Schwarz, Alexander Wuhrer, Robin Wuhrer und Roland Wuhrer. Martin Weber wurde nach 15 Jahren und Manuel Bross nach zwölf Jahren verabschiedet. Deren Plätze nehmen Jens Schlotter und Benjamin "Chico" Sarbacher ein. Ersterer wurde einstimmig gewählt, Letzterer bei acht Gegenstimmen mit großer Mehrheit.

Landschaftsvertreter René Schatz nahm sieben Ehrungen im Kreis der Narrenräte vor. Für zehn Jahre erhielten Manuel Bross, Hansi Sauter und Martin Schaller das bronzene Ehrenzeichen. Martin Weber wurde für 15 Jahre mit Silber geehrt. Oli Haas, Zunftmeister Bernhard Wuhrer und Schriftführer Rolf Schwenk erhielten für 20 Jahre ein goldenes Abzeichen.