Walter Leis feiert den 80. Geburtstag.Foto: Visel Foto: Schwarzwälder Bote

Familie: Walter Leis feiert 80. Geburtstag / 1968 Fasnetsfigur "Warze" wiederbelebt

Schömberg (bv). Walter Leis, langjähriger Lehrer an der Hauptschule Schömberg, ehemaliger Vorsitzender der Turngemeinde Schömberg und Leiter des Hegerings Oberes Schlichemtal, feiert an diesem Donnerstag seinen 80. Geburtstag.

Walter Leis wurde am 13. August 1940 in Rottweil geboren. Er wuchs in Lackendorf auf, wo sein Vater Josef Lehrer war. Seine Mutter Sofie stammte aus dem Schömberger Café Baier, seine Großmutter aus der benachbarten "Traube".

Leis’ Familie zog 1948 nach Neukirch, wo sein Vater nach dem Zweiten Weltkrieg Lehrer wurde. Ab 1953 wohnte die Familie in Schömberg. Josef Leis starb 1960. Walter Leis besuchte von 1955 bis 1960 das Aufbaugymnasium für katholische Knaben in Saulgau und studierte bis 1962 an der Pädagogischen Hochschule Esslingen. Bereits vor seinem 22. Lebensjahr wurde er als Lehrer angestellt und war bis 1973 in Zimmern unter der Burg tätig. Dort unterrichtete er zeitweise mehr als 60 Schüler der Klassen eins bis acht in einem Raum. Von 1973 bis zur Pensionierung 2004 war er an der Hauptschule in Schömberg tätig. 1964 heiratete Walter Leis seine Frweundin Brigitte, die aus Ostpreußen stammte. Seine zweite Frau Ruth, geborene Staiger, kommt aus Ratshausen. Geheiratet wurde 1986.

1974 übernahm Leis die Leitung des Hegerings Raum Schömberg/Oberes Schlichemtal, den er rund 40 Jahre lang führte. Er war viele Jahre in der Jägervereinigung Zollernalbkreis aktiv und Mitglied in der Prüfungskommission der Jagdvereinigung. Zudem baute er die Schömberger Jagdhornbläsergruppe auf, die er bis 2007 führte. Sie holte mehrere Landestitel. Für sein Engagement um die Jagdbläserei erhielt er unter anderem die Verdienstnadel in Gold des Landesjagdverbands. Seine große Leidenschaft für die Jagd lässt sich auch an zahlreichen Trophäen ablesen, die in seinem Haus hängen. Seine Waffen und die von Bekannten verzierte er mit Verschneidungen am Schaft und mit Jagdszenen-Gravuren auf dem Stahl. Im vergangenen Jahr verfasste er das Buch "Jagd in Schömberg und im Oberen Schlichemtal".

Lange Jahre war der Jubilar in der TG Schömberg engagiert. Ab 1963 war er Schriftführer. Zum Vorsitzenden wurde er 1965 gewählt. Dieses Amt hatte er bis 1976 inne. Während dieser Zeit wurden die Sportanlagen und das Sportheim Waldeck gebaut, auch wenn es gegen den Standort einige Widerstände gegeben hatte, wie er sich erinnert. Zum Turnen sei er über seinen Vetter Dieter Baier gekommen, sagt er. Zum Eintritt in die TG sei er verpflichtet worden, nachdem er gegen Hugo Schmidberger, einen bekannten Leichtathleten und Turner, einen 100-Meter-Lauf gewonnen habe, für den er herausgefordert worden sei.

Langweilig geworden ist es Walter Leis nie. Er widmete sich auch der Malerei und der Holzschnitzerei. Zudem betreibt er mit seiner Frau eine Bienenzucht. Für die Schömberger Narren bemalte er Kleidle und erweckte 1968 die Einzelfigur "Warz’" zu neuem Leben, die 1886 letztmals in Schömberg gelaufen sei. Die Larve und das Kleidle der "Warz’" fertigte er nach Angaben von Pius Seifriz, auch "Liesele-Pius" genannt, der diese als Kind bei der Fasnet noch erlebt hatte. Als Heimatforscher malte er für das Schömberger Heimatbuch, das 2005 zur 750-Jahr-Feier erschien, eine Ansicht der Stadt, wie diese um 1400 ausgesehen haben könnte. Auch erforschte er die drei ehemalige Weiler Altheim, Nordheim und Holzheim, die sich einst zu Schömberg zusammengeschlossen haben sollen.

"Meine Hobbys haben viel Zeit gekostet, aber sie haben Spaß gemacht. Ich habe nichts aus Zwang getan, sondern immer aus Interesse", blickt er zurück. Zu seinem runden Geburtstag gratulieren heute neben den drei Kindern Norman, Diana und Armin und den beiden Enkelkindern Björn und Lena auch seine Weggefährten.