Die Verdi-Senioren haben die KZ-Gedenkstätte in Schömberg besucht. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatgeschichte: Verdi-Senioren besuchen KZ-Friedhof

Schömberg. Der Arbeitskreis der Verdi-Senioren hat den KZ-Friedhof Schömberg besucht. Der Vorsitzende Salvatore Bertolino betonte, dass genau vor 100 Jahren, am 11. November 1918, nach dem Waffenstillstand das Ende des Ersten Weltkriegs eingeleitet worden sei. Damals wie heute präge das Geschäft mit der Angst das politische Klima.

Die Arbeitsgruppe Aktion Wüste der Verdi-Senioren Zollernalb engagiert sich seit Jahren dafür, dass die Erinnerungskultur wachgehalten wird. Heimatforscher Hans Martin aus Reutlingen, der die Senioren bei allen Aktionen zum Thema Unternehmen Wüste begleitete, ging auf die Geschichte des KZ-Friedhofs und der Gedenkstätte ein.

Von Dezember 1943 bis April 1945 bestand das Außenkommando des KZ Natzweiler Struthof. Die Häftlinge waren beim Ölschieferabbau eingesetzt. 1777 Häftlinge kamen ums Leben. Im Oktober 1946 wurde der KZ- Friedhof eingeweiht. Dort sind 1740 Tote aus den Lagern Schömberg, Dautmergen und Dormettingen beerdigt.

Eine weitere Station war das ehemalige KZ-Lager Dautmergen, das nur 350 Meter neben dem Friedhof lag. Es bestand bis April 1945. 1865 Häftlinge wurden im Lager ermordet. Für die Teilnehmer war es unverständlich, dass keine Gedenk- oder Infotafel aufgestellt ist. Dies umso mehr, da im Zollernalbkreis viele Stationen des Unternehmens Wüste ausgewiesen sind, um die Erinnerung daran wach zu halten.