Schömberg ist bekannt für seine gute Luft. In der nächsten Woche beschäftigt sich der Gemeinderat mit der Idee eines Heilwaldes. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder Bote

Gesundheit: Gemeinderäte diskutieren über neue Therapie / Kommune könnte in Baden-Württemberg Vorreiterrolle übernehmen

Schömberg will sich neu positionieren. Der Bau eines Aussichtsturmes ist ein Element. Der Arbeitskreis Tourismus hat noch eine andere Idee diskutiert. So könnte in der Glücksgemeinde ein Heilwald entstehen.

Schömberg. "Im Gespräch mit den Kliniken wurden wir darin bestärkt, die Idee weiterzuverfolgen", sagte Bürgermeister Matthias Leyn auf Anfrage des Schwarzwälder Boten. Die Kliniken würden die Kommune bei der Umsetzung unterstützen, heißt es in der Vorlage zur Gemeinderatssitzung am nächsten Dienstag, 27. November. Inzwischen habe sich der Arbeitskreis Tourismus einstimmig für die weitere Planung eines Heilwaldes ausgesprochen, schreibt die Verwaltung.

Das Gremium beschäftigt sich mit den Grundlagen und Möglichkeiten, einen Heilwald für therapeutische Zwecke auszuweisen. "Eine Nutzung dieser Gebiete ist auch für Bürger und Gäste möglich, da sie frei zugänglich sind", heißt es dazu in der Vorlage weiter.

Noch keine Kriterien festgelegt

Aber auch Therapeuten sollen solche Wälder mit Patienten nutzen, schreibt die Verwaltung. Heilwälder könnten sehr individuell ausgestaltet werden, heißt es in der Sitzungsvorlage.

Vielleicht übernehme Schömberg in Baden-Württemberg sogar eine Vorreiterrolle, so Bürgermeister Leyn. Nach seinen Worten soll ein solcher Wald zertifiziert werden.

Laut Sitzungsvorlage existieren in Baden-Württemberg derzeit noch keine festgelegten Kriterien, die umgesetzt beziehungsweise eingehalten werden müssten. "Im Landeswaldgesetz sind Heilwälder ebenfalls nicht konkret aufgeführt", schreibt die Gemeindeverwaltung.

Orientierungsgrundlage vorhanden

Das Land Mecklenburg-Vorpommern habe jedoch eine Vorreiterrolle übernommen, indem es die gesetzlichen Rahmenbedingungen und Kriterien zur Ausweisung von Heilwäldern gemeinsam mit dem Bäderverband, den Touristikern sowie dem Forst- und Gesundheitsministerium entwickelt habe, heißt es in der Sitzungsvorlage. Die dort entwickelten Kriterien könnten als Orientierungsgrundlage dienen.