Projekt kostet nach vorliegender Kostenberechnung rund 2,5 Millionen Euro. Wenn alles optimal läuft, beginnen die Arbeiten im Oktober oder November
Dem Bau des geplanten Aussichtsturms der Gemeinde Schömberg in Oberlengenhardt steht nichts mehr im Weg.
Schömberg. Der 50 Meter hohe Holzturm mit Stahlkern wird auf einem gemeindeeigenen Waldgrundstück westlich der Landesstraße zwischen Schömberg und Oberlengenhardt gebaut. Er hat 300 Treppenstufen, einen Panoramaaufzug und drei barrierefreie Besucherplattformen auf 20, 35 und 50 Metern Höhe.
Einen Bürgerentscheid zu diesem Vorhaben gab es nicht, da der Gemeinderat ein dazu initiiertes Bürgerbegehren für unzulässig erklärte. Den Widerspruch der Initiatoren des Begehrens lehnte die Kommunalaufsicht des Landratsamtes Calw ab. Gegner der Pläne klagten darüber, dass die Bevölkerung von Anfang an unzureichend an dem Großprojekt beteiligt worden sei. Außerdem konnten sie nicht verstehen, warum keine privaten Investoren den Turm finanzieren würden.
Zuschuss des Landes
Inzwischen genehmigte das Landratsamt Calw den Bauantrag der Gemeinde Schömberg. Besonders freute sich Bürgermeister Matthias Leyn darüber, dass die Glücksgemeinde einen Zuschuss in Höhe von 1,235 Millionen Euro aus dem Tourismusinfrastrukturprogramm des Landes Baden-Württemberg bekam. Nach der momentan vorliegenden Kostenberechnung gibt die Gemeinde für das Projekt rund 2,5 Millionen Euro aus. Somit übernimmt das Land etwa die Hälfte der Kosten.
Der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Blenke sprach von einer "Initialzündung für die touristische Entwicklung in Schömberg". "Dafür habe ich mich lange und intensiv eingesetzt", sagte der Christdemokrat. Das Land zeige mit der Förderung, dass es die Gemeinde Schömberg bei der Entwicklung des Tourismus unterstütze, so der Abgeordnete weiter. Schließlich handele es sich um einen wichtigen Wirtschaftsfaktor gerade in der Region Nordschwarzwald.
"Wenn alles optimal läuft, beginnen die Bauarbeiten im Oktober oder November", sagte Schömbergs Bauamtsleiter Martin Dittler auf Anfrage des Schwarzwälder Boten. Sollte zu diesem Zeitpunkt der Startschuss fallen, gehe die Gemeinde davon aus, dass der Aussichtsturm Ende Mai oder Anfang Juni 2020 fertiggestellt werde, war von Dittler weiter zu erfahren.
Dabei soll es nicht bleiben. Die beiden Schömberger Investoren Michael und Jürgen Wernecke wollen durch das Eulenbachtal eine rund 1400 Meter lange Stahlseilrutsche (Flying Fox) bauen lassen. Der Gemeinderat billigte die Bauvoranfrage. Demnach sollen der 50 Meter hohe Startturm nordöstlich der Kläranlage und der 15 Meter hohe Zielturm im Bereich des Heiligenbrunnens beim Jägerhof entstehen.
Zudem planen die beiden Investoren ein Servicegebäude mit Kasse, Sanitäranlagen, Bistro, Kiosk, Imbiss, Biergarten, Terrasse und Parkplätzen beim Skilift. Derzeit prüft das Landratsamt Calw das Vorhaben.