Der städtische Kindergarten in Schömberg: Auch hier hat es eine Notbetreuung gegeben. Foto: Visel Foto: Schwarzwälder Bote

Kita: Betrag wird mit März-Überschuss verrechnet / "Nicht die letzte Gerechtigkeit"

Bei einer Gegenstimme und drei Enthaltungen mehrheitlich beschlossen hat der Schömberger Gemeinderat, dass die zu viel gezahlten Gebühren vom März auf Juni angerechnet werden.

Schömberg. Das bedeutet unter anderem, dass die Kinder, die nur ein oder zwei Tage pro Woche betreut worden sind, für Juni nichts zahlen müssen.

Das erklärte Hauptamtsleiter Joachim Heppler in der jüngsten Sitzung des Schömberger Gemeinderats und vermerkte dabei, dass die Gebühren insgesamt unverändert bleiben werden. "Klar", räumte Bürgermeister Karl-Josef Sprenger ein, "das ist nicht die letzte Gerechtigkeit."

Nach der Kita-Schließung Mitte März war die Betreuung für einige Kinder in sogenannten Notgruppen weitergegangen. Und zwar dann, wenn beide Eltern in der "kritischen Infrastruktur" arbeiteten – also im Gesundheitswesen, bei der Polizei oder in einem anderen unverzichtbaren Bereich.

In dem Fall musste der volle Beitrag bezahlt werden. Später wurde die Möglichkeit einer Notbetreuung auch dann geboten, wenn beide Eltern "tatsächlich" arbeiteten. Und ab 31. Mai war es möglich, dass jedes Kind für ein bis zwei Tage als sogenanntes "Auffüllkind" in den Kindergarten kommen konnte. Es wurde tageweise "aufgefüllt" bis zur zulässigen Gesamtstärke der Gruppe. Das ging so lange, bis schließlich wieder auf den normalen Betrieb umgestellt wurde; dabei wird von einem "Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen" gesprochen.

Insgesamt werden die Kita-Gebühren laut Empfehlung des Städte- und Gemeindetags sowie der Kirchen so berechnet, dass durch die Elternbeiträge eine Kostendeckung von 20 Prozent erreicht wird. Sämtliche Kitas in Schömberg liegen deutlich darunter, so die Stadtverwaltung: Der städtische Kindergarten Schömberg erreicht eine Kostendeckung in Höhe von 12,3 Prozent, der städtische Kindergarten Schörzingen von 10,7 und der katholische Kindergarten von 17,3 Prozent. Die Differenz übernimmt die Stadt Schömberg in Form eines Zuschusses.

Für unter Dreijährige in altersgemischten Gruppen wird der 1,5-fache Betrag verlangt, für die Ganztagsbetreuung im katholischen Kindergarten das 1,4-fache. Der Vorschlag von Gemeinderat Edwin Nagel, die Beiträge für jedes Kind richtig zu berechnen, um Gerechtigkeit zu schaffen, stieß bei der Verwaltung auf keine Gegenliebe. Das Argument: Die "letzte Gerechtigkeit" werde es nicht geben. Aber man wolle den Eltern Entgegenkommen zeigen.