Über den alten Grundmauern wird ein Podest erstellt. Der Turm der Burg Oberhohenberg wird als Stahlgerüst mit begehbarem Stahlrost nachgebildet. Skizze: Büro Siegmund Foto: Schwarzwälder-Bote

Mauerreste der Burg freigelegt / Brücke kommt im September

Von Bernd Visel Schömberg-Schörzingen. Es tut sich was auf dem Schörzinger Oberhohenberg. Freiwillige Helfer haben Teile des ehemaligen Burgturms freigelegt, der wieder sichtbar und erlebbar gemacht werden soll.Schon mehrere Arbeitseinsätze haben die freiwilligen Helfer auf dem Schörzinger Hausberg hinter sich. Mit dabei war auch Stefan Uhl vom Büro für historische Bauforschung in Warthausen/Riss.

Die nun freigelegten Reste des Fundaments des alten Achteckturms werden nach Angaben von Planerin Ilse Siegmund gesichert und erhalten dann als Absicherung noch eine Lage Steine draufgemauert.

Das Podest, das über den Mauerresten aufgebaut wird, erhält als Boden einen Stahlgitterrost, so dass die Besucher nach unten auf die Steine schauen können. Das Podest wird zudem die ursprüngliche Achteck-Form des Turms mit einem Durchmesser von etwa sieben Metern deutlich machen. An allen acht Ecken wird das Bauwerk von Metallpfosten gehalten. Zudem werden Informationstafeln den Besuchern auf dem Oberhohenberg die Geschichte der Burg Oberhohenberg erläutern.

Die Hängebrücke, um die es so viele Diskussionen gegeben hatte, wird nach Angaben von Karl-Heinz Koch vom Ingenieurbüro Breinlinger in Tuttlingen wohl Anfang/Mitte September geliefert. Der Auftrag für das Bauwerk sei bereits an die schweizer Firma Lauber (swissrope) in Frutingen erteilt, sagt Koch. Der vom Unternehmen zugesicherte Festpreis beträgt 128 500 Euro. Die 37 Meter lange Brücke wird mit insgesamt acht Bohrankern, so genannten Mikropfählen, zwichen sechs und zehn Meter tief im Boden verankert.

Eine Probebohrung wurde auf dem Oberhohenberg bereits durchgeführt, um zu errechnen, wie lang die späteren Anker sein müssen. Anschließend ist laut Koch noch einmal der Statiker gefragt, ehe die Brücke gefertigt werden kann.

Koch geht davon aus, dass die Firma ab September vor Ort sein wird, um die Brücke zu erstellen. Wie die Bauteile auf den Berg gebracht werden, ist nun ebenfalls klar. "Einen Einsatz mit einem Hubschrauber wird es definitiv nicht geben", informiert Koch, "das ist schlicht zu teuer." So müsse man selbst für den kleinsten Hubschrauber mit Kosten von 25 Euro pro Minute rechnen, für größere seien es weit mehr als 100 Euro pro Minute. "Das rechnet sich nicht, zumal der Hubschrauber wohl nicht nur einmal kommen müsste."

Die Firma Lauber/swissrope, die beim Bau von Hängebrücken und Seilbahnen über "Erfahrungen im Hochgebirge" verfüge, wolle das Material mit einer Art Miniraupe befördern und es auch mit einer Seilwinde hochziehen.