Dieter Netzer steht vor der "Nixe", die er zusammen mit seinem Bruder Joachim erworben hat und restauriert. Im kommenden Jahr könnte der kleine "Mississippi"-Dampfer über den Schömberger Stausee dampfen. Mit seiner "Nixe" ist Paul Franz früher über den Neckar in Rottenburg geschippert. Ein Spaß für seine Passagiere. Fotos: Horst/Stadtarchiv Rottenburg am Neckar, Steffen Schlüter Foto: Schwarzwälder Bote

Restauration: Joachim Netzer: Arbeiten an dem Schiff ruhen derzeit / Einige behördliche Auflagen sind noch zu erfüllen

Noch steht die "Nixe" in Schömberg auf dem Trockenen. Die Arbeiten an dem "Mississippi-Dampfer" ruhen zur Zeit, teilt Joachim Netzer mit.

Schömberg. "Es ist einfach so, dass alle Beteiligten, die sich im gemeinnützigen Förderverein Nixe zusammengetan haben, aktuell beruflich sehr eingespannt sind", informiert Netzer auf Nachfrage.

Die Nixe sei für alle Beteiligten eine rein ehrenamtliche Sache. Alle bisherigen Arbeiten und Aufwendungen seien vom Förderverein Nixe beziehungsweise dessen Mitgliedern geleistet und gestemmt worden, und dies alles in der knapp bemessenen Freizeit der Vereinsmitglieder.

Ein weiterer Grund dafür, dass die Nixe noch nicht auf dem Stausee zu Wasser gelassen worden sei, "ist, dass wir für ein paar Arbeiten externe Handwerker brauchen. Und auch diese sind aktuell sehr ausgelastet." Zudem, so Netzer weiter, beschleunige es das Kommen der Handwerker nicht, wenn man diese darauf hinweise, dass man ein gemeinnütziger Verein sei und die Arbeiten daher günstig, bestenfalls als Spende, gemacht werden sollten.

Noch ein Grund für das Ruhen der weiteren Arbeiten an dem Dampfer sei, "dass wir für das Einwassern der Nixe in den Stausee klare Fragen und Anforderungen von Behörden zu beantworten und zu erfüllen haben." Auch diese "Baustelle" sei noch offen und erfordere Lösungen, die noch nicht greifbar seien.

Joachim Netzer, der beim Förderverein für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, betont ausdrücklich, dass der "Themenball" in dieser Angelegenheit im Feld des Vereins liege und die Behörden auf Lösungsvorschläge warteten.

Netzer gibt sich optimistisch: "Es wird mit der Nixe weitergehen, und wir werden wohl alle damit einmal auf einem schönen, regionalen Gewässer unterwegs sein."

Doch damit werde wohl eher erst im kommenden Jahr zu rechnen sein. Großes Ziel des Fördervereins sei es jedoch, mit der "Nixe" das Neckarfest in Rottenburg 2020 zu bereichern. Weiter betont er: "Schön wäre es, auch für den Schömberger Stausee mit der "Nixe" ab dem Jahr 2020 eine weitere, neue Attraktion bieten zu können."

Wie berichtet, hatten die Brüder Dieter und Joachim Netzer die "Nixe" wieder aus dem Dornröschenschlaf erweckt und sie nach Schömberg gebracht.

Das Boot gehörte einst Paul Franz, der in Rottenburg unter dem Namen "Affenpaule" bekannt war, weil er früher in seinem kleinen Privatzoo zeitweise auch einige Äffchen gehalten hatte. Viele Jahre lang bereicherte die "Nixe" das Geschehen auf dem Rottenburger Neckar und war auch bem jährlich stattfindenden Neckarfest eine Attraktion für Jung und Alt. Letztlich musste der frührere Besitzer seine Passagierfahrten auf dem Neckar wegen behördlicher Auflagen einstellen.

Das Boot erhielten die Netzers von Manuela Franz, der Tochter von Paul Franz, mit der Auflage, es wieder originalgetreu zu renovieren. Weil dies jedoch mit einem hohen finanziellen Aufwand verbunden ist, gründeten die Netzers den gemeinnützigen Förderverein "Nixe".