Rentenversicherung saniert Klinik. Lungenheilkunde spielt in Kommune große Rolle.
Schömberg - Seit 1904 unterhält die gesetzliche Rentenversicherung in Schömberg eine Klinik. Momentan wird das Krankenhaus am Römerweg saniert.
Nach den Worten des Ärztlichen Direktors und Chefarztes der orthopädischen Abteilung der Klinik, Johannes Eckard Sträßner, wird gerade der Brandschutz auf Vordermann gebracht. Sträßner ist Facharzt für Orthopädie, Chirurgie und Unfallchirurgie am Reha-Zentrum Schömberg, Klinik Schwarzwald. Die Deutsche Rentenversicherung Bund, wie die Körperschaft des öffentlichen Rechts offiziell heißt, investiert in das Gebäude in Schömberg rund 18 Millionen Euro. Die Arbeiten begannen 2016 und sollen im August abgeschlossen sein.
Das Gebäude ist inzwischen in die Jahre gekommen. Die Deutsche Bundesbahn baute das Gebäude Ende der 1950er-Jahre als Akutklinik mit Rehabilitation für ihre Bediensteten. 1989 übernahm die Rentenversicherung den Komplex und bezog das Gebäude vier Jahre später.
Das Krankenhaus ist auf die Orthopädie und die Lungenheilkunde spezialisiert. Dabei knüpft das Haus an die lange Geschichte an, die Schömberg bei der Heilung von Patienten hat, die an Lungentuberkulose erkrankt waren. Mit der Erfindung der Antibiotika wurden die einst in Schömberg gebauten Lungensanatorien jedoch überflüssig.
Gute Luft hilft den Patienten
In der Klinik der Rentenversicherung werden heutzutage Patienten behandelt, die entweder an Asthma oder an der chronisch, obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) leiden. Im Falle von Asthma sind die Atemwege verengt.
Bei COPD geht Lungengewebe verloren. Dadurch wird weniger Sauerstoff im Blut transportiert. Die Leistungsfähigkeit schwindet. Die gute Luft in Schömberg half nicht nur einst den Tuberkulosekranken, sondern ist auch gut für die Rehapatienten von heute.
Im Bezug auf die Bedeutung der Patienten für Schömberg spricht Sträßner sogar von einer "Monokultur": "Wenn die Rentenversicherung ins Husten kommt, hat Schömberg eine Lungenentzündung."
Besonders freut sich Sträßner darüber, dass mit dem geplanten Bau eines Aussichtsturmes in Oberlengenhardt durch die Gemeinde sowie einer Stahlseilrutsche im Eulenbachtal durch private Investoren die Gemeinde an Attraktivität gewinnen soll. In Zukunft könnten Patienten entscheiden, in welchen Ort sie bei einer Reha wollen, gibt der Arzt zu bedenken. Bei den entsprechenden Befragungen spiele auch das Ambiente eine Rolle und werde mit zehn Prozent gewichtet. Sträßner: "Die Patienten sollen das Gefühl haben, dass hier viel los ist."
(wk). Das Reha-Zentrum Schömberg, Klinik Schwarzwald, hat 244 Betten und sechs ambulante Behandlungsplätze. Das Krankenhaus ist zu 100 Prozent ausgelastet, sodass dort 250 Patienten behandelt werden. Zwei Drittel der Plätze entfallen auf die Orthopädie, ein Drittel auf die Lungenheilkunde. In der Einrichtung arbeiten 14 Ärzte und 54 Pflegekräfte. Die Klinik ist mit einem Ultraschallgerät ausgestattet. Sie hat drei Trainingsräume. Einer von ihnen ist im Zuge der Modernisierung eingerichtet worden. Hinzu kommt ein Bolderraum.
Zum Klinikareal gehört auch ein kleines Waldstück. Es wird für die Patienten hergerichtet, die Erholung suchen und nicht mehr als 100 Meter gehen können. Außerdem werden momentan 40 weitere Parkplätze gebaut, sodass die Klinik in Zukunft 110 Plätze hat.