Eine Frau aus Nagold wurde Opfer von dreisten Betrügern. (Symbolbild) Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Trickbetrügern ist es am Donnerstag gelungen, einer Nagolderin weis zu machen, dass ihre Tochter ins Gefängnis müsse. Als Kaution übergab die Frau Wertsachen und Bargeld.

Schmuck, Bargeld und Gold haben Betrüger am Donnerstagnachmittag in Nagold im Stadtteil Emmingen ergaunert, nachdem sie ihrem Opfer glaubhaft gemacht hatten, ihre Tochter habe eine tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Das berichtet die Polizei.

 

Die ältere Frau erhielt gegen 16.15 Uhr einen Anruf auf ihrem Festnetz von einer Frau, die sich als Polizeibeamtin ausgab. Sie erklärte der älteren Frau glaubhaft, dass deren Tochter einen tödlichen Unfall verursacht habe und nun in Untersuchungshaft sei.

Damit die Tochter nicht ins Gefängnis müsse, solle die Frau eine Kaution bezahlen. Die Frau glaubte der Geschichte und übergab gegen 17.15 Uhr Schmuckstücke, rund 2.000 Euro Bargeld und etwa 1,5 Kilogramm Gold an einen unbekannten Mann.

Mutmaßliche Täter wurden beobachtet

Zeugen konnten in der Umgebung des Tatorts zwei männliche Personen beobachten, die zur Tatzeit mehrfach am Haus der älteren Dame vorbeigelaufen sein sollen und anschließend mit einem Auto davonfuhren. Möglicherweise handelt es sich bei einem der beiden Männer um den Abholer.

Einer der Männer soll etwa 30 Jahre alt sein, dunkel gekleidet gewesen und dauerhaft telefoniert haben.

Der andere Mann sei etwa 40 Jahre alt, trug eine beige Sommerhose und hatte mutmaßlich einen Gegenstand in der Hand, der wohl in seine Jacke eingewickelt war.

Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen und bittet Zeugen, die sachdienliche Angaben machen können, sich unter der Rufnummer 07231/186 44 44 beim Kriminaldauerdienst in Pforzheim zu melden.

Tipps der Polizei, wie man sich vor Betrügern schützen kann:

Immer wieder sind Betrüger unterwegs, die sich als Polizisten ausgeben, um an Geld und anderen Wertgegenstände zu gelangen. Deshalb gibt die echte Polizei Tipps, wie man Betrüger entlarven und sich vor ihnen schützen kann.

- Am Telefon versuchen die Betrüger, ihre Opfer unter verschiedenen Vorwänden, dazu zu bringen, Geld- und Wertgegenstände im Haus oder auf der Bank an einen Unbekannten zu übergeben. Dabei nutzen die Täter auch teilweise eine spezielle Technik, die bei einem Anruf auf der Telefonanzeige der Angerufenen die Notrufnummer 110 oder eine andere örtliche Telefonnummer erscheinen lässt.

- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. Lassen Sie Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten.

- Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.

- Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den

Dienstausweis.

- Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.

- Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.

- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf. Kontaktieren Sie Familienangehörige oder andere Vertrauenspersonen.

- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.