Wenn die bundesweit im Raume stehenden 19 Grad im Rathaus in Villingendorf im Herbst und Winter Realität werden sollten, sind solche Bilder nicht auszuschließen, wenn ein Bürger zur Sachbearbeiterin ins Bürgerbüro will. Welcher Wind dann in den oberen Etagen oder links vom Eingang weht, soll hier nicht näher vertieft werden. Foto: © contrastwerkstatt – stock.adobe.com

Ein Zuckerschlecken wird die kommende Zeit nicht. Aus mehreren Gründen. Einer für eine Gemeinde wie Villingendorf sind die Kosten für Strom und Gas ab Januar 2023.

Villingendorf - Die Neuvergabe der Strom- und Gaslieferverträge zum 1. Januar 2023 wird nicht spaßig. Dies macht Kämmerin Daniela Duttlinger gleich klar. Weder eingeholte Angebote im Sommer, noch aktuelle lassen Freude aufkommen. Aufgrund der Weltlage und der stark steigenden Energiepreise ist sogar mit einer Verzwölffachung der Kosten zu den noch bis Ende Dezember gültigen Vertragsbedingungen zu rechnen. Dabei wechseln die Zahlen nahezu halbstündlich.

Eine Anmerkung zu Zahlen in diesen Dimensionen sind aber auch die aktuell sehr günstigen, die Kommunen vor zwei Jahren erhalten haben. Dies erfährt Gerhard Biebl, der privat mit einer Verdoppelung konfrontiert wird. Hier kann Ratsmitglied und Fachmann Martin Schwellinger aushelfen, der die Ratsrunde in die Thematik einführt und informiert.

Bindefrist 30 Minuten

Fazit: Zusammen mit der Gemeinde Bösingen soll die Verwaltung in Villingendorf zu gegebener Zeit Nägel mit Köpfen machen. Laufzeit: ein Jahr. Da derzeit die Bindefrist eines abgefragten Angebots besagte 30 Minuten beträgt und momentan mit leicht sinkenden Preisen gerechnet wird, sicher eine pragmatische Lösung.

Grundsätzlich rechnet die Kämmerei für das Haushaltsjahr 2023 mit Mehrkosten im Bereich Energie von etwa 170 000 Euro beim Gasbezug und von etwa 250 000 Euro beim Strombezug. Somit also etwa 450 000 Euro mehr als noch 2022.

Halle, Klassenzimmer, Lehrerzimmer

Über Einsparungen wird an diesem Abend nicht konkret gesprochen. Was eine Stunde Straßenbeleuchtung künftig kostet, sei schwierig zu sagen. Laut einer groben Schätzung von Energieberater Jose Garcia dürfte es sich um etwa 7000 Euro drehen, so Duttlinger. Plus Steuer und Abgaben.

Die Einsparungen in Innenräumen und Hallen sind ein weites Themenfeld im Zusammenhang mit Klassenräumen (20 Grad?), Lehrerzimmer (19 Grad?), Sporthalle für Schulsport und für Vereinssport (zwei Grad kälter als beim Schulsport?). Angesprochen werden neue Thermostatköpfe, die digital gesteuert werden, Vorschriften unterschiedlicher Art, seien sie vom Land oder von anderen Stellen.

Ortstermine vorgesehen

Wenn der Bürgermeister wieder im Amt ist, sollen bereits angedachte Ortstermine mit den unterschiedlichen Einrichtungen der Gemeinde angepackt werden, erklärt Hauptamtsleiter Armin Mei. Bei der nächsten Sitzung der Ratsrunde am 12. Oktober "können wir spätestens etwas Griffiges sagen".

Jeweils einstimmig werden Bauvorhaben genehmigt: In die Räume der ehemals neuapostolischen Kirche in Teichwiesen wird eine Wohnung eingebaut. Hinzu kommt eine Dreifachgarage. Im Auweg darf ein Bauherr ein Einfamilienhaus mit Doppelgarage erstellen. Und in der Bachstraße wird ein Doppelcarport genehmigt.