175 Euro kostet im neu erschlossenen Lackendorfer Wohngebiet "Stockäcker - Bösinger Weg III" jetzt der Quadratmeter Baugrund. Foto: Weisser

Enorm gestiegene Baukosten haben den Bauplatzpreis im neuen Lackendorfer Wohngebiet "Stockäcker - Bösinger Weg III" kräftig in die Höhe schnellen lassen. 175 Euro müssen Bauinteressenten dort für den Quadratmeter bezahlen – das ist das Doppelte gegenüber der letzten Wohnbauerweiterungsmaßnahme im Dunninger Teilort.

Dunningen-Lackendorf - Der Dunninger Gemeinderat folgte in jüngster Sitzung – etliche Bauwillige saßen in den Zuhörerreihen – bei vier Gegenstimmen dem Vorschlag der Verwaltung. Der Lackendorfer Ortschaftsrat hatte einen Quadratmeterpreis von 170 Euro empfohlen.

Die Kalkulationsgrundlagen erläuterte die Fachbeamtin für das Finanzwesen, Dagmar Maier. Die von der Kämmerei ermittelten Bauplatzkosten lagen bei 148 Euro. Diesem Betrag rechnete die Verwaltung einen Infrastrukturzuschlag in Höhe von 27 Euro hinzu. "Man sollte noch was am Bauplatzverkauf verdienen", sagte Bürgermeister Peter Schumacher. Er verwies auf die Verpflichtungen der Gemeinde hinsichtlich der vorzuhaltenden Infrastruktur.

Lange Diskussion über Infrastrukturzuschlag

Die ersten Fragen tauchten zum Kostenanteil für das Retentionsbecken auf. Die Verwaltung hatte die gesamten Kosten für das Regenrückhaltebecken auf die erschlossenen 27 Baugrundstücke umgelegt. "Wir haben weitsichtig geplant", warf Ortschaftsrat Volker Haag ein. Es seien dort weitere Erschließungsabschnitte vorgesehen. Haag wollte nicht einsehen, dass die Kosten nur auf die Grundstücke des gerade realisierten Abschnitts verteilt werden. Er schlug vor, als Ausgleich den vorgesehenen Infrastrukturzuschlag entsprechen zu kürzen.

Man wisse nicht, ob die weiteren Erschließungen auch wie geplant umgesetzt würden, argumentierte der Schultes. Dies könnte dazu führen, dass dann ein Teil der Kosten gar nicht abgerechnet werden könne und letztlich von der Gemeinde zu tragen wäre.

Fragen der Bürger

In der Bürgerfragestunde war die Umlegung der Kosten für das Regenrückhaltebeckens ebenfalls angesprochen worden. Lang und intensiv diskutierte das Gremium über die Höhe des vorgeschlagenen Infrastrukturzuschlags. Dazu gab es recht unterschiedliche Meinungen. Gemeinderat Helmut Faller ("Lackendorf hat als kleinster Ort eine kleinere Infrastruktur") und Ortschaftsrat Martin Sauter ("Wir haben in der Gemeinde unterschiedliche Infrastrukturen") forderten eine differenzierte Betrachtung. Dagegen hielten die Gemeinderäte Rainer Pfaller ("Der Zuschlag hat seine Berechtigung"), Wolfgang Gerst ("Wir dürfen nicht unter Wert verkaufen") und Simone Spengler ("Wir sind eine Gesamtgemeinde, die für alle die Infrastruktur vorhält") den Ansatz der Verwaltung für gerechtfertigt.