Die Gemeinde Hofstetten möchte den Innenbereich durch die Telekom ans Glasfasernetz bringen lassen. Foto: Störr

Die Gemeinde Hofstetten möchte den Breitbandausbau im Ortskern von der Telekom ausgeführt haben. Dafür finden am kommenden Mittwoch finale Abstimmungsgespräche zwischen Gemeinde, Telekom und der Breitband Ortenau statt.

Hofstetten - Für die Hofstetter mit laufenden Telekom-Verträgen würde der Ausbau kostenfreie Anschlüsse ans Glasfasernetz bedeuten. Als Geschäftsführer der Breitband Ortenau informierte Josef Glöckl-Frohnholzer den Gemeinderat zunächst über die Entscheidung des Haslacher Gremiums, den eigenwirtschaftlichen Ausbau mit der Telekom vorzunehmen. Im Vorfeld hatten auch Gespräche mit Vodafone stattgefunden, die den eigenwirtschaftlichen Ausbau Hofstettens nur in Zusammenhang mit Haslach übernehmen wollte. Auch die Firma UGG (Unsere Grüne Glasfaser) war in Hofstetten im Gespräch.

"Die Telekom wacht langsam auf", erklärte Glöckl-Frohnholzer. Auch die Telekom würde – wie die UGG – ohne Vorvermarktungs-Quote ausbauen. Der große Vorteil wäre allerdings, dass jedes Gebäude im Ortskern ausgebaut werde, egal mit welchen Anbieter der Bürger seinen Internet-Vertrag abgeschlossen hat. Selbst die Umrüstung innerhalb des Hauses würde von der Telekom übernommen. "Das ist ziemlich sexy", betonte der Breitband-Geschäftsführer. Allerdings sage die Telekom den Start des eigenwirtschaftlichen Ausbaus in Hofstetten erst für Ende 2023 zu.

Viele Leerrohre sind bereits verbaut

Ein charmanter Vorteil in Hofstetten seien die vielen Leerrohre, die bereits verbaut sind. Es wäre lediglich ein kleiner Lückenschluss vom Hauptverteiler (POP) zum Übergabepunkt notwendig. In der Feinplanung sollten die Einzelheiten beim Termin kommende Woche besprochen werden. Man könne davon ausgehen, dass Hofstetten parallel zu Haslach ausgebaut werde. Der Außenbereich werde durch die Breitband Ortenau zeitgleich ausgebaut und sollte 2024 ebenfalls angeschlossen sein.

Bernhard Krämer (CDU) zeigte sich im Kontext der Gewerbegebiet-Erfahrungen skeptisch hinsichtlich der Telekom. Doch der Breitband-Geschäftsführer sagte ganz klar: "Was es braucht ist eine Vereinbarung, dass der Ausbau umgesetzt wird – und zu welchem Zeitpunkt." Wenn die Telekom ein Projekt umsetze, laufe das aufgrund der Unternehmenserfahrung sehr strukturiert. "Wir sind intensiv dran und hoffen, dass alles gut über die Bühne geht", blickte Glöckl-Frohnholzer auf den kommenden Termin. Seitens der Gemeinde werden neben Bürgermeister Martin Aßmuth auch die Gemeinderäte Arnold Allgaier (FW) und Bernhard Kaspar (CDU) an dem Abstimmungsgespräch teilnehmen.

Stefan Schwendemann (CDU) erkundigte sich nach den Auswirkungen, falls Privatpersonen ihr Gelände nicht für die notwendige Leitungsverlegung hergeben wollten. Josef Glöckl-Frohnholzer erklärte dazu: "Das Telekommunikations-Gesetz regelt das Duldungsrecht. Wenn Privatpersonen sich verweigern, legen wir das zurück in die Hände der Gemeinde, dann muss der Bürgermeister versuchen, eine Einigung herbeizuführen."