Es wird wieder kälter und Schnee soll kommen. Foto: Kratt

Wintersport: Schneeschuhwandern liegt im Trend – zu Corona-Zeiten ganz besonders. 

Skifahrer und Snowboarder müssen sich wohl noch ein bisschen gedulden, ehe sie ihre weißen Linien in den Schnee ziehen können. Doch ganz auf Wintersport verzichten braucht man zu Corona-Zeiten nicht.

Schneeschuhtouren sind eine perfekte Alternative, um die Natur in der kalten Jahreszeit zu genießen und sich gleichzeitig fit zu halten. Und das funktioniert am Feldberg besonders gut.

Leises Schneeknirschen in teilweise noch unberührter weißer Pracht. Hier und da zwitschert ein Vogel von den Bäumen herab. Diese Szenerie ist eigentlich ungewöhnlich für die Feldberg-Region. Doch von Menschenmengen ist hier auf der anderen Gipfelseite, nur wenige hundert Meter von der eigentlichen Pistengaudi entfernt, auch zu Nicht-Corona-Zeiten nichts zu sehen. Während sich im Winter bei guten Bedingungen tausende Wintersportler rund um Seebuck und Grafenmatt tummeln, geht es am Baldenweger Buck um einiges gemächlicher zu.

Doch von vorne: Bewaffnet mit einer Hartplastik-Fläche mit Aluminiumrahmen unter den Winterschuhen sowie mit Teleskopstöcken bahnt sich die kleine Truppe vom Parkplatz am Rinken oberhalb von Hinterzarten einen Weg durch den Wald Richtung Feldberg-Gipfel. Schneeschuhwandern ist schon längst kein Novum mehr im Wintersport. Von Jahr zu Jahr gewinnt es an Popularität. Denn: Die Sportart ist für jeden Sportler und Naturliebhaber ausübbar, egal ob Anfänger und Fortgeschrittener.

Ab der Kreuzung mit den vielen Infotafeln folgen wir einem kurzen Pfad, der schon bald wieder in einen breiten Forstweg mündet, bis wir schließlich den Trail durch den Wald hoch zu den verschneiten Almweiden der Baldenweger Hütte (derzeit geschlossen) erreichen.

Fantastischer Ausblick entschädigt für die Anstrengung

Was beim Schneeschuhlaufen nicht zu unterschätzen ist – und was wir bereits nach ein paar Höhenmetern feststellen müssen: Trotz der großen Hartplastik-Fläche, die durch Schnallen an den Schuhen befestigt ist, sinkt man immer wieder in den Schnee ein. Das Laufen, ja eher das Stapfen, ist anstrengender als gedacht. Die Schweißperlen sind schnell auf die Stirn getrieben. Pause, endlich. Der fantastische Blick über die umliegenden Gipfel des Hochschwarzwalds entschädigt aber sofort für jegliche Anstrengung.

Mit Vesper und wärmendem Punsch gestärkt, geht es weiter: Hinter der Baldenweger Hütte beginnt auf dem Naturlehrpfad der Aufstieg zum Baldenweger Buck und dahinter zum Feldberg-Gipfel. Die letzten Meter werden immer steiler. Bedeutet für uns: Mit dem Tourenstock müssen wir unsere Steighilfe – eine Art Bügel – unter unseren Fersen ausklappen. Denn diese erleichtert das Bergauflaufen enorm und erspart somit einige Kraft.

Endlich ist der Gipfel erreicht. Ein kräftiges Lüftchen weht hier oben. Die wetterfeste Jacke, die bisher im Rucksack bleiben konnte, kommt nun doch noch zum Einsatz. Die Fotos der "Winter-Feldberg-Besteigung" sind gemacht, es geht zurück, aber auf einem anderen Weg. Dem Naturlehrpfad am Feldberg folgend, erreichen wir die Zastler Hütte, die derzeit wie alle Gastronomien rund um das Feldberg-Gebiet geschlossen ist. Von hier folgen wir nun einem schmalen Pfad zurück zum Jägerheim am Rinken. Ein bisschen stolz sind wir schon, den höchsten Berg des Schwarzwalds mal auf eine ganz andere Weise erklommen zu haben.