In Freiburg stürzte ein Mann in die Dreisam. Nach ihm wird fieberhaft gesucht. Foto: dpa

Überall im Land steigen die Pegel. In Freiburg stürzt ein Mann in die reißende Dreisam.

Stuttgart - In Baden-Württemberg sind durch Schneeschmelze und Regenfälle die Wasserstände deutlich angestiegen. Besonders kleine Flüsse sind vom Hochwasser betroffen. Nach Angaben der Hochwasser-Vorhersage-Zentrale (HVZ) ist die Lage aber nicht dramatisch.

 

Während am Dienstag vor allem die obere Donau, der Oberrhein und die Bodensee-Zuflüsse betroffen waren, soll das Hochwasser laut HVZ im Laufe des Mittwochs auch das Neckar-Gebiet erreichen.

Freiburg: Dreisam reißt Mann mit sich fort

In Freiburg wurde am Dienstagabend ein Mann von den reißenden Fluten der Dreisam mitgerissen. Der normalerweise nur 40 Zentimeter tiefe Fluss war auf über 1,20 angestiegen. Einsatzkräfte suchten rund 30 Kilometer entlang des Ufers nach dem Mann, bislang erfolglos. Seine Überlebenschancen sind äußerst gering.Passanten hatten gesehen, wie der Mann am Dienstagabend auf dem Uferweg ein Fahrrad aus dem Wasser ziehen wollte. Plötzlich sei er im Fluss verschwunden. Eine Joggerin sei noch einige Hundert Meter neben ihm her gelaufen, habe den Mann dann aber aus den Augen verloren.

In anderen Städten mussten die Polizeibehörden Straßen wegen Überschwemmungen sperren. In Ravensburg wurde bei der Bundesstraße 30 eine Straßenunterführung im Bereich Rahlen gesperrt. „Das Wasser müsste dort momentan 60 bis 70 Zentimeter hoch sein“, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. „Man kann dort weder laufen geschweige denn durchfahren.“

Auch in Tübingen seien einige Flüsschen über die Ufer getreten und deshalb Kreisstraßen gesperrt worden. In Heidelberg wurde die Schifffahrt vorerst komplett eingestellt.

Hochwasser-Vorhersage-Zentrale: Lage ist nicht dramatisch

Nach Angaben des HVZ waren in Baden-Württemberg an 17 Pegeln die sogenannten Meldewerte überschritten und deshalb Hochwasserwarnungen ausgegeben worden. Kritische Werte werden aber nicht erwartet, obwohl die Pegel bis Ende der Woche steigen können, teilte die HVZ auf ihrer Webseite mit. „Wir haben an der oberen Donau ein Hochwasser, was alle zehn Jahre einmal auftreten kann. An der ein oder anderen Stelle kann es deshalb lokal zu Problemen kommen“, sagte HVZ-Experte Manfred Bremicker am Mittwochmorgen. Allerdings: „Es ist kein katastrophales Hochwasser in dem Sinne.“

Am Pegel Oberrhein-Maxau waren zwischenzeitlich 6,50 Meter überschritten worden. Dies sei aber noch kein gefährlicher Pegel. Kritisch werde es dort erst bei 9,18 Metern. „Da ist also noch eine Menge Luft dazwischen“, so Bremicker. Zudem seien die Meldewerte regional komplett unterschiedlich, sagte der Experte.

Zum Wochenende gibt es immerhin Entwarnung: „Fallende Temperaturen und damit ausbleibendes Tauwetter werden zum Wochenende hin zu einer Beruhigung der Hochwassersituation führen“, war im Internet zu lesen.