Die Schnaitbachhexen aus Simmersfeld sind noch eine vergleichsweise junge Gruppe. Foto: Schnaitbachhexen

Die Schnaitbachhexen aus Simmersfeld sind wieder auf Tour: 17 Veranstaltungen stehen im närrischen Terminkalender.

10. Februar Hallenfasnet in Vöhringen, 11. Februar Umzug in Aidlingen, 18. Februar Fahrt nach Untertalheim: Für die Schnaitbachhexen aus Simmersfeld hat die fünfte Jahreszeit schon vorher begonnen. Bei 17 Veranstaltungen sind sie in diesem Jahr unterwegs, waren bereits in Gültlingen und Haiterbach, Oberjesingen und Hochdorf, Schellbronn und Salzstetten.

Mit der Burefasnet am 25. und 26. Februar in Saverne (Schweiz) endet die Kampagne. Nicht überall sind die 13 Kinder des 57 Mitglieder zählenden Vereins mit dabei, vor allem bei den zehn Ausfahrten mit dem Bus oder wenn eine Übernachtung ansteht.

Die Altersspanne reicht von sieben bis 75 Jahre

Die Hexen kommen aus Simmersfeld, Altensteig-Walddorf, Ebhausen, Enzklösterle, Nonnenmiß und Dobel. Die Altersspanne reicht von sieben bis 75 Jahre. Seit der Hauptversammlung im vergangenen Mai ist Silke Gauß aus Enzklösterle Vorsitzende und Marina Schüssler aus Simmersfeld ihre Stellvertreterin. Schriftführerin Stefanie Budke und Kassiererin Heike Schlagenhauf wohnen ebenfalls in Simmersfeld.

Angefangen hat die Saison am 6. Januar mit der Hexentaufe vor der gepachteten Löwenhütte im Köllbachtal. Acht neue Anwärter mussten Fragen beantworten und bei praktischen Aufgaben ihr Geschick beweisen, um sich das Häs und die Maske „zu verdienen“. Wenn das nicht auf Anhieb klappte, musste ein spezielles Getränk geleert werden. Am Ende hatten alle die Aufnahmeprüfung bestanden und wurden mit großem Hallo in die Zunft aufgenommen.

Das Häs wird selbst genäht, die unterschiedlichen Holzmasken hat ein Schnitzer vom Königssee modelliert. Angefangen hat alles vor elf Jahren. Heike Schlagenhauf war vorher aktives Mitglied im badischen Narrenverein Schellbronn. 2004 ist die gelernte Industriemechanikerin mit ihrem Mann nach Simmersfeld umgezogen. Im Laufe der Zeit wurde der Wunsch immer lauter, die Tradition der schwäbisch-alemannischen Fasnet fortzuführen.

Die Gründungsversammlung fand am 3. April 2011 statt. Markus Schlagenhauf kümmerte sich um die Satzung und die Formalitäten zum Eintrag ins Register r beim Amtsgericht Nagold. Ein Name musste gesucht, ein Häs kreiert und nach einem Maskenschnitzer Ausschau gehalten werden.

Entschieden hat man sich für den Namen „Schnaitbachhexen“ in Anlehnung an den Zufluss von der Nagold in den Stausee der Erzgrube. Die blaue Farbe des Gewässers durchzieht den Schurz , ergänzt wird das neongrüne Kostüm durch grün-weiße Stulpen. Und weil eine junge Zunft nicht viel Geld ausgeben kann, hat man im Internet einen Maskenschnitzer vom Königssee ausfindig gemacht.

Bei der Gründung waren es bereits 20 Aktive und zwei Passive. Inzwischen hat sich die Zahl nahezu verdreifacht. Was nach Auskunft von Heike Schlagenhauf fehlt, sind Sponsoren zur Mitfinanzierung von Busreisen und wenn, wie diesmal bei der Burefasnet in der Schweiz, wegen des Nachtumzugs die Rückfahrt erst am nächsten Tag angetreten werden kann. Und was machen die Schnaitbachhexen nach der Saison? „Langweilig wird es nicht“, sagt die Mutter von drei Kindern. Man würde sich öfter in der Löwenhütte treffen, Spiel- und Grillabende organisieren, zum Brunchen einladen. „Und auch in diesem Jahr feiern wir wieder ein Sommerfest“ blickt Heike Schlagenhauf voraus.