In Nusplingen war das „Narrensomensäen“ Höhepunkt des „Schmotzigen“. Die Narren zeigten sich bestens aufgelegt.
Für künftige Fasnetsgenerationen ist gesorgt: Am „Schmotzigen“ haben die Tannenburger ihren „Narrensomen“ in den Boden gebracht.
Der Tag in „Nuspilo“ begann zeitig mit dem Tagwachtspiel des Fanfarenzugs und dem „Hemadglonkerumzug“. Mancher Morgenmuffel wird sich gewundert haben, wie man zu so früher Tageszeit so munter sein kann. Doch den „echten“ „Hemadglonker“ hält es am „Schmotzige“ nicht im Bett, er muss früh in den „Flecka“ und schenkt sich daher die Morgentoilette. Mit der Garderobe nimmt er es auch nicht so genau; neben schmucken Morgenmänteln wurden antike Schlafanzüge und Spitzennachthemden gesichtet.
Freiheit für die Jüngsten
Rasseln, Trillerpfeifen und Topfdeckel machten Höllenlärm; als der und die Klänge des Fanfarenzugs verklungen waren, war auch die letzte Schlafmütze aus dem Bett geklettert – und zudem der Kita- und Schultag für die Kinder beendet. Freiheit war angesagt – der stellvertretende Zunftmeister Roland „Zewe“ Horn holte sie höchstpersönlich raus, nahm nach dem Rathaussturm auch den überdimensionalen Rathausschlüssel in Empfang und gab ihn zügig an Oberteufel Jürgen Decker weiter.
Bürgermeister Jörg Alisch gab schnell klein bei und lud die Festgemeinde in den Sitzungssaal ein: zu belegten Brötchen, Sekt und Limonade. Tagsüber zogen Narrengruppen durch den Ort, schunkelten und sangen. Stets mit dabei: Fanfarenzug und Musikverein. Letzterer glänzte mit einer „süßen“ Idee: Ob Trommler oder Klarinettistin – alle trugen Kostüme im Süßigkeitendesign.
Höhepunkt des Nachmittags freilich war das Säen des „Narrensomens“ – die Ursprünge des Brauchs liegen weit zurück. Ausgangspunkt des Umzugs war der „Heiraplatz“ vor dem Rathaus, vorneweg rollte der Pflug; ihm folgten die „Bollenverhauer“, die Sämannen und die Egge. Geleitschutz gaben selbstredend die Westerbergteufel, die Hansele und viele närrisch gewandete Nusplinger. Auf dass die Saat aufgehe!