Gudrun Schmauks mit ihrem dritten Krimi Foto: Göpfert

Unter dem Pseudonym "G. F. Goldenfels" schreibt Gudrun Schmauks aus Schmieheim Krimis – und das durchaus erfolgreich: Mit "Du siehst mich nicht" ist bereits der dritte Band mit dem Ermittlerduo Renato Rupp und Felix von Rabenstein erschienen.

Schmieheim - Kappel-Grafenhausen, Rust und das Naturschutzgebiet Taubergießen sind nur einige der Orte, bei denen in Schmauks Krimis schon Leichen gefunden und Täter gesucht wurden. Für ihren dritten Band hat sie nun Freiburg als Schauplatz gewählt. Warum? "Weil sich die Tat so nur in einer größeren Stadt zugetragen haben könnte. In einem kleinen Dorf wie Schmieheim wäre sie auf diese Art und Weise nicht passiert", erklärt die Schriftstellerin gegenüber der Lahrer Zeitung. Renato, Felix und die Schriftstellerin Emily haben es dieses Mal mit einem Serientäter zu tun. Der "Schlitzer" schneidet Frauen in ihrer eigenen Wohnung die Kehle durch – und das ohne Einbruchsspuren zu hinterlassen.

Wenn Schmauks ihre Krimis schreibt, geht sie mit ihren Überlegungen immer vom Täter aus. Welches Motiv er hat und welche Voraussetzungen er braucht, damit er zum Mord getrieben wird und diesen erfolgreich begehen kann. Er bestimmt, was für ein Kriminalfall es wird. Plausibilität ist eine der wichtigsten Grundsätze der Schriftstellerin. "Es könnte so gewesen sein", ist das Motto, unter dem ihre Krimis stehen. Die Schauplätze sind ihr vertraut. So hat sie etwa Freiburg mit ihrem Mann oft durchspaziert, kennt die Häuser, die dort stehen, und die unterschiedliche Atmosphäre der einzelnen Stadtteile. Doch fürs Schreiben reicht ihr das noch nicht aus. Da recherchiert sie noch im Internet weiter, schaut sich Pläne auf Google Maps an und besucht noch einmal gezielt die Straßen, die in ihrem Roman vorkommen; prüft, ob wirklich alles so aussieht, wie sie es beschrieben hat.

Diese Plausibilität ist Schmauks auch für ihre Figuren wichtig. Ebenso gespannt wie den Kriminalfall verfolgt man als Leser deren Entwicklungen und Beziehungen untereinander. Ihre Lieblingsfigur? Emily. Von einer am Anfang etwas ungeschickten Frau, die ihren Platz im Leben sucht, mausert sich diese im Laufe der Reihe zu einer selbstbewussten Schriftstellerin, deren Lebendigkeit und Quirligkeit ansteckend ist. Ihr Blick auf die Fälle und die Art ihrer Ermittlungen sind eine völlig andere als die der Polizei – dennoch findet sie oft den ein oder anderen entscheidenden Hinweis. Im dritten Band steht sie nun vor der Herausforderung, ihren Beruf mit ihrer neuen Rolle als Mutter unter einen Hut zu bekommen. Aber auch die beiden Ermittler Renato und Felix werden mit neuen Herausforderungen konfrontiert – und mit einer neuen Chefin, deren Verhalten ihnen Rätsel aufgibt.

Das Etikett "Regionalkrimis", mit dem ihre Bücher oft beschrieben werden, mag Schmauks übrigens nicht. "Natürlich spielen meine Krimis in dieser Region, die ich gut kenne. Aber ich will sie so schreiben, dass sie für jeden interessant sind." Ihr Anspruch als Schriftstellerin ist es, dass ihre Bücher nicht deshalb gelesen werden, weil sie vertraute Orte nennen, sondern weil sie gut sind – und so langfristig nicht nur im Ortenaukreis, sondern etwa auch in Hamburg Fans finden.

Fortsetzung folgt

Wann der vierte Band "Hüte Dich vor dem Guten" erscheinen wird, ist noch unklar, den Schauplatz hat Schmauks der LZ jedoch schon einmal verraten: Ettenheimmünster mit seiner Barockkirche und der Silbermann-Orgel. Er wird wie seine Vorgänger "Untadelig", "Verborgene Schande" und "Du siehst mich nicht" wieder unter ihrem Pseudonym G. F. Goldenfels im Verlag Sinnbild erscheinen.