Bei der Niederlage in Göppingen ließen Leo Prantner (am Ball) und seine HBW-Teamkollegen ein paar 100-prozentige Torchancen zu viel liegen. Foto: Eibner-Pressefoto/Michael Schmidt

Zehnmal ist der HBW Balingen-Weilstetten in der Handball-Bundesliga zuletzt leer ausgegangen. Das wollen Jens Bürkle und seine Mannen am Sonntag gegen die TSV Hannover-Burgdorf ändern.

Vier Begegnungen stehen für den HBW Balingen-Weilstetten im Jahres-Endspurt noch an. Der beginnt für das Team von Trainer Jens Bürkle am Sonntag mit dem Heimspiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf (16.30 Uhr, Sparkassen-Arena Balingen). Für das Liga-Schlusslicht, das seine letzten zehn Spiele verloren hat, ist es an der Zeit, mal wieder an Punkte zu kommen, denn das rettende Ufer liegt für die „Gallier“ bereits sechs Zähler entfernt.

 

Zwar beweist der Zweitliga-Meister Woche für Woche, dass er in der „stärksten Liga der Welt“ auch gegen die Spitzenteams absolut konkurrenzfähig ist, mehr als lobende Worte der Gegner waren aber seit dem fünften Spieltag für den HBW nicht drin.

HBW-Coach Bürkle wittert Chance

„Aus reinem Eigennutz wäre es doch schön für uns und unsere Fans, wenn wir mal wieder gewinnen. Wir arbeiten seit Monaten hart dafür und sind immer wieder so nah dran. Und noch haben uns die Niederlagen nicht gebrochen. Es ist wie fast immer – wenn wir gut spielen, bekommen wir die Chance auf einen Sieg“, sagt HBW-Trainer Bürkle, der gegen Hannover-Burgdorf voraussichtlich auf seinen kompletten Kader bauen kann.

Rendez-vous mit dem Ex-Club

Für Bürkle wird es ein Rendez-vous mit seiner eigenen Vergangenheit. Denn vor seinem Engagement als Coach des HBW, das im Oktober 2017 begann, waren die „Recken“ in den Spielzeiten 2015/16 und 2016/17 seine erste Station als Bundesliga-Trainer.

Ungewöhnliche Abwehr

„Das ist eine gut besetzte Mannschaft mit unterschiedlichen Spielertypen für unterschiedliche Situationen. Das ist sehr kompakt“, sagt Bürkle, der sein Team besonders auf die recht ungewöhnliche Abwehr des Tabellenachten einstellt. „Die Spieler treten sehr mannbezogen aus der 6:0 heraus und verwickeln einen ständig in Zweikämpfe. Da wird die Bewegung ohne Ball entscheidend sein. Wir brauchen Konsequenz und die Mentalität sich aufzuopfern, um in die Schnittstellen der Abwehr zu kommen“, sagt Bürkle. Zentrale Figur bei den „Recken“ ist Nationalspieler Marian Michalczik – er tritt zwar nicht als überragender Torschütze in Erscheinung, doch Bürkle weiß: „Er ist der Denker und Lenker.“ Besonders sein Zusammenspiel mit Kreisläufer Justus Fischer (54 Tore) sei brandgefährlich.

HBW muss Quote bei freien Torchancen steigern

Von seiner Mannschaft erwartet Bürkle am Sonntag eine bessere Chancenverwertung als zuletzt beim 28:32 in Göppingen. „Wenn wir gegen solche Mannschaften gewinnen wollen, müssen wir unsere Freien besser treffen. Denn wenn wir unsere Stärken nicht ins Ziel bringen, reicht es am Ende eben nicht“, so Bürkle. Was seinen Team Mut machen dürfte: Der HBW gewann seine beiden letzten Heimspiele gegen die „Recken“.