Wichtige Leute und „solche, die sich dafür halten“ begrüßte OBin Dorothee Eisenlohr zur Schlüsselübergabe auf dem Schramberger Rathausplatz.
Zur Schlüsselübergabe war die Stadtmusik auf dem Rathausplatz aufmarschiert und überraschte unter ihrem neuen Dirigenten Daniel Weißer mit einem besonderen Narrenmarsch – dem alten Schramberger Altweiber-Narrenmarsch aus der Feder von Fridolin Schinle. Und auf dem Platz versuchte ein Spezialteam (die Bach-na-Fahrer) das von einer ausufernden Bürokratie verordnete Sicherheitskonzept durchzusetzen: „Lärm einstellen“ war eine Aufforderung.
Sie habe in diesem Jahr „keine Lust“ irgendwelche Sticheleien auszuteilen, kündigte Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr bei der Übergabe des Stadtschlüssels an. Die letzte Zeit sei wegen Trump und dem hellblauen Wahlausgang in Deutschland zu hart gewesen. Deswegen sei offiziell auf Kuschelkurs. Sie rief dazu auf, jetzt an der Fasnet auszuspannen und Themen wie Schulcampus oder Dolomiti mal zu vergessen.
Nach einem Tanz der Elferfrauen auf dem Platz startete Zunftmeister Tobias Dold (der richtige) mit seiner in diesem Jahr relativ ernst verfassten Replik: Dass sich Eisenlohr als Rathausdrachen geoutet habe, gäbe eine gutes Motto für die Bach-na-Fahrt.
Sparmaßnahmen und Investitionen
Dold versprach qualifizierte Ratschläge für die geplanten Sparmaßnahmen, ging aber auch auf notwendige Investitionen ein – so für die Karl-Diehl-Halle, bei der es hineinregne. Er forderte einen Schulterschluss der Abgeordneten aller Ebenen gegen die Belastung der Kommunen, damit die freiwilligen Leistungen bleiben könnten: „Statt dessen sparen bei Vorschriften und Gesetzen.“
Wichtig sei auch das „Netzwerken“ so Dold. Bei den Ganztagsschulen sollten auch diejenigen, die das beschlossen hätten, die Kosten übernehmen, sprich der Bund. Oder werde bei den „Bürgermeisterinnentreffen“ des Städtetags „nur diskutiert, wie man Kind oder Hund ins Büro mitbringen darf?“.
Partei für die Happy-Hiasl ergriffen
Und im nächsten Jahr müsse klar sein, dass die Happy-Hiasl-Band am „Schmotzigen“ wieder ins Rathaus rein dürfe – trotz Lärm. Wenn es nicht geregnet hätte, so Dold, hätten diese in diesem Jahr draußen bleiben müssen.
„Eine schöne Fasnet machen“
Die Bürger rief der Zunftmeister noch auf, sich bei den Vereinen sozial, sportlich und kulturell zu engagieren. Aber jetzt werde eine schöne Fasnet gemacht. „Lasst uns die Sorgen bis Aschermittwoch vergessen und beweisen, dass wir als Gesellschaft zusammenhalten, egal was man am letzten Sonntag gewählt hat.“