Die Gemeinde Unterkirnach saniert die Schlossberghalle (vorne) und arbeitet an einem neuen Heizkonzept, welches neben der Halle auch die Roggenbachschule (oben), das ehemalige Schwimmbad und die Spielscheune (rechts) einschließt. Foto: Ulrich Schlenker

Das Konzept für die Photovoltaik (PV)-Anlage auf dem Dach der Schlossberghalle steht. Für die Installation der PV-Module kommt die örtliche Energiegenossenschaft ins Spiel.

Unterkirnach - Diese befindet sich zwar erst in der Gründungsphase, hat aber trotzdem schon Vorschusslorbeeren aus dem Kreis der Gemeinderäte bekommen. "Wenn sich Leute engagieren, kann sich der Rat zurückhalten", sprach sich Horst Belz für die Installation der PV-Module durch die demnächst entstehende Genossenschaft aus.

Auch Susanne Ciampa und Michael Klafki äußerten Sympathien für deren Einbindung. "Passen die Zeitachsen der Genossenschaftsgründung und der Realisierung von Photovoltaik auf dem Dach der Halle zusammen?", fragte Siyami Akyildiz vom Akku-Architektenbüro.

Abschließend war das zwar in der jüngsten Gemeinderatssitzung nicht zu klären. Aber ein Schritt zur Ermöglichung einer künftigen Zusammenarbeit wurde gemacht: "Wir können bei der Ausschreibung getrennt für das Dach mit dem Trägersystem für die Solaranlage sowie für die Solarzellen vorgehen", schlug Bürgermeister Andreas Braun vor.

139 000 Kilowatt peak geplant

Durch die Nutzung auch der Nordseite des Dachs werde die PV-Anlage eine Höchstleistung von nun 139 000 Kilowatt peak haben, ließ Architekt Akyildiz wissen. Auf insgesamt 1,7 Millionen Euro schätzt er die Kosten für die komplette Hallensanierung, davon 275 000 Euro für die PV-Anlage. Zuschüsse und Förderungen in Höhe von knapp 0,8 Millionen Euro seien möglich, ließ er wissen.

Neue Heizung notwendig

Teuer wird auch die ins Auge gefasste neue Heizung für die Gebäude Roggenbachschule, Spielscheune, Schlossberghalle und das ehemalige Hallenbad. "Gegenüber der Prognose vom letzten September haben sich die Preise für alle möglichen Heizungsvarianten um zehn Prozent erhöht", informierte Stefan Zimmermann von Firma Ecoplan. Für Wärmepumpen mit Erdsonden (Geothermie) würde das nun eine Investition von 632 000 Euro mit allerdings geringen Verbrauchskosten von etwa 9500 Euro pro Jahr bedeuten. Eine Pelletheizung liege in der Anschaffung aktuell bei 168 000 Euro und jährlichen Verbrauchskosten von 23 200 Euro, sagte der Energieexperte Zimmermann. Für eine eventuelle Bohrung der Geothermie habe man nur das Außengelände der Spielscheune, erwähnte Bürgermeister Braun. Er neige zu Pellets, ließ er wissen. Bei den Erdsonden sei man unabhängiger als bei Pellets, warf Rolf Weißer in die Runde. Etwa ein Viertel Antriebsenergie mit Strom brauche man auch dort, informierte Zimmermann. Zu gegebener Zeit muss der Gemeinderat entscheiden, welche Heizung das in die Jahre gekommene Blockheizkraftwerk ersetzen soll.