In die Notfallpraxis geht es für die Albstädter demnächst nach Balingen oder Sigmaringen. Dort befinden sich die „Auffangpraxen“. Foto: Bernd Weißbrod/dpa/Bernd Weißbrod

Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg hat am Donnerstag mitgeteilt, wann die Notfallpraxis in Albstadt geschlossen wird. Demnach haben die Albstädter noch ein wenig Luft bis es ernst wird.

Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) hat am Donnerstag mitgeteilt, wann die Notfallpraxis in Albstadt geschlossen wird. Demnach haben die Albstädter noch ein wenig Luft – erst zum 30. November 2025 wird der Betrieb der Notfallpraxis in Albstadt eingestellt.

 

Im sogenannten Zukunftskonzept 2024plus wird die Neustrukturierung dargestellt. So heißt es da unter anderem: „Bei unserer Neustrukturierung des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes stehen ab 1. April 2025 die nächsten Schritte an.“ Man versichere, dass man in den Praxen, die weiter betrieben werden, im Jahr 2025 keine Öffnungszeiten reduzieren werde. „Ganz im Gegenteil: In den meisten Praxen werden wir die Kapazitäten ausbauen.“ Wesentlich für die Umsetzung seien die Termine, zu denen die einzelnen Notfallpraxen schließen werden.

Eine Liste der betroffenen Praxen ist dem Schreiben angehängt. So steht die Schließung in Nagold (Kreis Calw) zum Beispiel schon am 30. Juni 2025 an, ebenso wie in Oberndorf am Neckar (Kreis Rottweil) . „Die jeweiligen Termine folgen einem strukturierten Vorgehen, in das eine Reihe von Faktoren eingeflossen sind.“ Dazu zählten auch zahlreiche Anregungen, die man in Gesprächen erhalten habe und durch die man lokale Gegebenheiten berücksichtigen konnte, wie weiter mitgeteilt wird. „Wir haben für die Praxen, die wir schließen, analysiert, wo der Hauptteil der Patientinnen und Patienten künftig voraussichtlich hingehen wird und daraus Kapazitätsanforderungen in den benachbarten ’Auffangpraxen’ berechnet.“ Diese Kapazitäten könnten über erweiterte Öffnungszeiten, mehr Ärzte vor Ort oder auch mit beiden Elementen bereitgestellt werden, heißt es.

Wo befinden sich die „Auffangpraxen“?

Im Falle von Albstadt befinden sich die „Auffangpraxen“ in Balingen und Sigmaringen. Dazu heißt es in der Mitteilung: „Damit gewährleisten wir neben der hohen Behandlungsqualität auch die erforderlichen Ressourcen vor Ort. Gleichzeitig entlasten wir damit die Notaufnahmen der Krankenhäuser.“

Geplant sind auch Info-Veranstaltungen für Bürger

In einem der letzten Punkte des Schreibens geht es darum, wie es nun konkret weitergeht. Dazu heißt es unter anderem: „Wir werden den Austausch mit den Kliniken vor Ort suchen, um die genauen Maßnahmen für den Übergang zu besprechen. Vor allem möchten wir klären, wie wir die Patienten von den Notaufnahmen durch die Anwendung strukturierter Ersteinschätzungssysteme in die Bereitschaftspraxen lenken.“ Ebenso seien Veranstaltungen vor Ort für Bürger geplant.

Anfang Oktober war bekannt geworden, dass mehrere Notfallpraxen in der Region schließen werden – eben auch die Albstädter. Das hatte zu großer Aufregung und Zukunftssorgen unter Bürgern und Politikern geführt.