Großer Auftritt für den Schliengener Winzer Markus Büchin: In der Kult-Sendung „Verstehen Sie Spaß?“ mit Moderatorin Barbara Schöneberger (l.) wurde er in der Rubrik „Der hat’s verdient“ reingelegt. Rechts Lockvogel Viktoria Fuchs, Spitzen- und Fernsehköchin aus dem Münstertal. Foto: SWR/Marcel Jakobi

Nach der Live-Sendung von „Verstehen Sie Spaß?“ freut sich der Schliengener über hunderte Nachrichten – und muss dabei über manche kuriose Nachfrage schmunzeln.

Die Kult-Sendung mit Moderatorin Barbara Schöneberger hatte den Schliengener Winzer in der Rubrik „Der hat’s verdient“ aufs Korn genommen, initiiert von Büchins gutem Freund Axel Block.

 

Bei einer fingierten Weinprobe mit Lockvogel und Spitzenköchin Viktoria Fuchs aus dem Münstertal wurde er mit versteckter Kamera reingelegt. Fuchs versuchte Büchin zu provozieren, indem sie unter anderem Sojasoße in seinen Wein kippte.

Am 4. Oktober wurde das Ganze dann zur besten Sendezeit am Samstagabend ausgestrahlt. Im Studio mit dabei: Büchin und Block, die mitsamt ihrer Familien nach Berlin gereist waren. „Ein Riesenerlebnis“ blicken die beiden im Gespräch mit unserer Zeitung auf die besonderen Tage in der Hauptstadt zurück.

Den Film haben auch sie dort zum ersten Mal gesehen – „das war auch für uns eine große Überraschung“. Mit dem Ergebnis kann Büchin indes gut leben: „Es war eine ehrenvolle, würdevolle Verarsche“.

„Ich ändere mich nicht“

Wobei er schon in der Sendung deutlich machte: „Ich werde mich nicht ändern: Ich werde ein lustiger Winzer bleiben.“ Das heißt: Büchin wird es auch künftig nicht lassen, seinen Mitmenschen Streiche zu spielen oder ihnen irgendwelche verrückten Anekdoten aufzutischen.

Moderatorin Barbara Schöneberger schwebte zum Auftakt der Sendung auf der Disco-Kugel ein. Foto: SWR/Patricia Neligan

Entspannt statt nervös

Ob er vor dem Auftritt in der Live-Sendung nervös war? Schließlich saßen im Studio 700 Zuschauer, vor den heimischen Bildschirmen mehrere Millionen. „Null – ich war gar nicht aufgeregt“ sagt Büchin, der auf die professionelle und entspannte Atmosphäre im TV-Studio verweist. Die Zeit im Hotel habe er genutzt, „um zu chillen“, schließlich habe er die Weinlese in den Knochen. Beim Gespräch während der Live-Sendung mit Schöneberger und TV-Köchin Fuchs sei „fast alles spontan“ abgelaufen.

Mit der ganzen Familie im TV-Studio

„Markus macht sich da keinen Kopf – ob da zehn Leute oder ein paar Millionen zuschauen, spielt keine Rolle“ bestätigt Block, der die Gelassenheit und Ruhe seines Freundes bewundert. „Für mich wäre das nichts.“ Er sei schon während des geheimen TV-Drehs „wahnsinnig nervös“ gewesen. Schließlich sei er der einzige gewesen, der eingeweiht war.

Markus Büchins Familie und Axel Block mit Familie durften in der ersten Reihe Platz nehmen. Foto: zVg/Büchin

Plaudern mit Promis

Nur Lob gibt es von den beiden für das Team der Sendung. Die Betreuung in Berlin sei „unfassbar gut gewesen“. Die Zeit im Studio sei wie im Flug vergangen. Moderatorin Schöneberger haben beide als „tolle, natürliche Frau“ erlebt, mit der man auf dem Gang angenehm plaudern konnte („Erzähl’ mal, was machst Du denn da für Weinchen?“). „Cool, locker und easy“ habe Büchin sie an dem Tag erlebt. Auch die anderen Promis, die bei der Sendung dabei waren, seien sehr nahbar und freundlich gewesen. Und Lockvogel Fuchs habe sich „tausendmal entschuldigt“.

Auf der Straße erkannt

Nach der Sendung habe er sich selbst „ein bisschen wie ein Promi gefühlt“, meint Büchin mit einem Schmunzeln. Als er am Sonntagmorgen aus dem Hotel kam, habe ihn gleich ein Jogger angesprochen: „Hey, Du bist doch der Winzer von gestern!“ Und auch auf der Zugfahrt zurück ins Markgräflerland sei er nicht unerkannt geblieben.

Selfie im Studio von „Verstehen Sie Spaß?“: Markus Büchin (l.) und sein guter Kumpel Axel Block, der das Ganze initiiert hatte. Foto: zVg/Büchin

Hunderte Nachrichten

In den Tagen nach der Sendung haben Büchin „mehr als 700 Nachrichten erreicht“ – und die seien „ausschließlich positiv“ gewesen, freut er sich. Vielfach habe er gehört, dass er in der Sendung „freundlich und ruhig“ rübergekommen sei – „und frech“, wie er ergänzt. Büchin: „Das passt.“

„An den Winzer unseres Herzens“ war beispielsweise eine Nachricht adressiert. Die beiden Absender gratulierten Büchin zu seinem „Humor und seiner Souveränität“. Die größte Überraschung sei für Büchin allerdings ein Anruf aus Südafrika gewesen. Noch während der Sendung klingelte sein Telefon – „aber da konnte ich natürlich nicht rangehen.“ Dann die Textnachricht: „Hey Markus, bist Du gerade im Fernsehen?“ Der Absender war Büchins früherer Chef, auf dessen Weingut er einst ein Jahr lang gearbeitet hatte. „Ich hatte mehr als zehn Jahre nichts mehr von ihm gehört.“

Post von Gecko-Fan aus Bayern

Unter den vielen Nachrichten, die Büchin erreichten, war indes auch so manche kuriose Rückmeldung: „Jemand aus Bayern, ein Gecko-Fan, schrieb mich an, weil er unbedingt unsere Weingläser mit dem Gecko haben wollte – das Markenzeichen unseres Weinguts.“ Dazu habe der Mann auch ein Foto seines Wohnmobils geschickt – komplett mit Gecko-Deko ausstaffiert. „Außerdem wollten Leute wissen, woher ich meine grüne Brille gekauft habe.“

Auch bei Freund Axel Block „explodierte“ das Handy. Gemeldet hätten sich auch Leute, die er seit Jahren aus den Augen verloren habe. Der 48-Jährige hatte schon am Samstagabend nach der Sendung gut 150 Nachrichten auf seinem Mobiltelefon.

Erinnerungsfoto: Markus Büchin (r.) und Axel Block mit Moderatorin Barbara Schöneberger Foto: zVg/Büchin

„Geniale Werbung“

Nicht zuletzt war der Auftritt des Schliengeners bei einer der bekanntesten deutschen TV-Sendungen auch eine „geniale und unbezahlbare Werbung“ für sein Weingut, freut sich Markus Büchin. Die Nachfrage boome jedenfalls seit der Sendung: „Am Montag hatte ich 50-mal so viele Bestellungen wie sonst – und das aus ganz Deutschland.“

Die aktuelle Sendung von „Verstehen Sie Spaß?“, in der Markus Büchin seinen Auftritt hat, ist noch bis 3. November in der ARD-Mediathek abrufbar.