Bei der Ersten Markgräfler Winzergenossenschaft Schliengen-Müllheim ist man mit der Weinlese zufrieden. Foto: Alexander Anlicker

Großes Aufatmen nach der diesjährigen Lese – die Qualität und Menge stimmen, berichten Kellermeister und Geschäftsführer der Ersten Winzergenossenschaft Schliengen-Müllheim.

Die Winzer der Schliengener Genossenschaft haben vor einigen Tagen die Weinlese an den Rebhängen beendet. Nach dem großen Brand im vergangenen Jahr wurde eine umfassende Umstellung nötig, um die Weiterverarbeitung nach der Ernte zu gewährleisten.

 

Kellermeister Manuel Müller im Keller mit den Barrique-Fässern. Foto: Alexander Anlicker

„Die Traubenannahme blieb bei dem Brand unversehrt, daher konnten die Winzer ihre Trauben wie bisher anliefern“, berichtet Kellermeister Manuel Müller. „Wir sind sehr zufrieden mit der Ernte. Unsere Winzer haben gut Material gebracht und sich schlagkräftig wie je gezeigt. Trotz des durchwachsenen Wetters und obwohl der Herbst kleiner ausfiel, konnte die Ernte sicher eingebracht werden und wir haben eine gute Qualität erreicht.“

Noch nicht beantworten kann der Kellermeister die Frage nach der Qualität, denn erst in etwa 14 Tagen lassen sich die Weine umfassend probieren und beurteilen. Erste Proben stimmen Müller jedoch optimistisch, dass es ein guter Jahrgang werden wird. Die Menge ließ zwar zu wünschen übrig – sie lag etwa 30 Prozent unter der des Vorjahrs –, liegt aber noch in einem Rahmen, der den Kellermeister und die Geschäftsführung zufrieden stellt. Nach der Annahme wurden die Trauben in Schliengen gepresst und vorgeklärt. Die Weiterverarbeitung erfolgt nun wie im vergangenen Jahr direkt nach dem Großbrand im Badischen Winzerkeller in Breisach.

Verarbeitung in Breisach

Der neue Geschäftsführer der Ersten Margkräfler Winzergenossenschaft Schliengen-Müllheim, Michael Falk, der zum 1. April sein Amt übernahm, zeigte sich gemeinsam mit seinem Kellermeister zufrieden. „Wir konnten wie geplant an allen drei Standorten unsere Jahrgänge einbringen, auch wenn die Wetterkapriolen den Winzern in diesem Jahr schwer zu schaffen machten. Da wir durch den Brand keine Tankkapazitäten für die Gärung der Weine mehr haben, erfolgt der gesamte Weinausbau in den Kellern der Badischen Winzergenossenschaft in Breisach“, sagt er und ergänzt: „An allen drei Standorten – in Schliengen, Weingarten und Bahlingen – wurden die Trauben erfasst und direkt gepresst. Diese Arbeiten erforderten eine gute Zusammenarbeit und Abstimmung, da der Saft danach direkt von allen Standorten aus mit gemieteten Tanklastern nach Breisach gebracht wurde.“

Für Falk, der zwar große Erfahrung als Winzer, gelernter Groß- und Einzelhandelskaufmann, Handelsfachwirt, Bilanzbuchhalter und ehemaliger Verbandsprüfer mitbrachte, bedeutete die Betreuung der Ernte einiges Geschick. Sein Lob galt dem Team und den Winzern. Er erwartet in diesem Jahr tolle Weine. Mengenmäßig sei man standortgebunden verschieden zufrieden. In Schliengen sei der Ertrag durchschnittlich, in Bahlingen war die Ernte gut, aber in Weingarten konnte aufgrund von Frostschäden im Vorjahr nur eine etwa halb so große Ernte wie in Schliengen eingebracht werden. „Insgesamt sind wir zufrieden und blicken nun gespannt auf Mitte November, wenn wir die Qualität genauer beurteilen können.“

Mengen etwas geringer

Fusionsgespräche laufen

Die derzeit laufenden Fusionsgespräche mit den Markgräfler Winzern in Efringen-Kirchen konnte der Geschäftsführer nicht weiter kommentieren. „Die Entscheidung hängt nicht von der Leitung der Genossenschaften ab, sondern erfolgt in einem Mitgliedervotum. Es wird von beiden Seiten jeweils eine dreiviertel Mehrheit benötigt, damit es zu einer Fusion kommt“, erklärt Falk.

Mitte Dezember wird in einer Generalversammlung der WG Schliengen-Müllheim über die Fusion entschieden.

Seit dem 1. Juli diesen Jahres läuft bereits eine Kooperation zwischen der Schliengener Genossenschaft und den Markgräfler Winzern. Wie es darüber hinaus mit dem Standort Schliengen weitergehen wird, ist bislang nicht entschieden und hängt stark von dem Entscheid im Dezember ab. „Ein Neuaufbau ist aber nicht geplant“, sagt Kellermeister Müller.