Seit rund zwei Monaten haben Vodafone-Kunden Probleme mit dem Mobilfunk. Ein Sprecher des Konzerns teilte nun mit, bis wann Abhilfe geschaffen sein soll.
Weil das Fernheizwerk der Fernwärmegesellschaft Baden-Württemberg in Bad Wildbad saniert wird, haben Vodafone-Kunden seit Wochen schlechteren Empfang.
Was seltsam klingt, hat einen einfachen Hintergrund: Im Zuge dieser Sanierung wurden Antennen der Mobilfunkanbieter abmontiert.
Vodafone, so erklärte Konzernsprecher Volker Petendorf bereits Ende Juli gegenüber unserer Redaktion, musste daher am 25. Juni eine Mobilfunkstation planmäßig außer Betrieb nehmen.
Gewisse Einschränkungen
Der Standort (Alte Steige 68), so führte er weiter aus, sei vom Vermieter gekündigt worden – „ein ganz normaler und alltäglicher Vorgang, wie er überall in Deutschland zum Leidwesen aller Netzbetreiber leider immer wieder vorkommt“.
„Ein ganz normaler und alltäglicher Vorgang“
Seitdem läuft der Mobilfunkverkehr über umliegende Vodafone-Stationen. Mit gewissen Einschränkungen, wie der Sprecher selbst einräumt, von denen seitdem auch zahlreiche Nutzer in den sozialen Medien berichten.
Um in dieser Situation Abhilfe zu schaffen, sprach Petendorf bereits Ende Juli von einem „Zwei-Stufen-Plan“: zunächst einen mobilen Funkmast in Bad Wildbad aufstellen, um kurzfristig für Besserung zu sorgen, und langfristig einen dauerhaften Mastneubau errichten.
Mobiler Mast kommt per Lastwagen
Was den mobilen Turm betrifft, so hieß es bereits vor gut vier Wochen, laufe die Suche nach einem geeigneten Grundstück auf Hochtouren. Und es habe bereits eine aussichtsreiche Ortsbegehung stattgefunden; nun müsse noch alles „unter Dach und Fach“ gebracht werden. Das ist laut Vodafone mittlerweile geschehen.
„Inzwischen hat unser Funkturm-Dienstleister Vantage Towers ein geeignetes Grundstück für einen mobilen Masten gefunden und vertraglich gesichert“, berichtet Konzernsprecher Petendorf in einer Mail an unsere Redaktion.
Nach aktuellem Plan werde ein mobiler Mast per Lastwagen „bis zum 28. August nach Bad Wildbad gebracht, dort aufgebaut und an das Stromnetz angeschlossen. Anschließend werden wir diesen Mast frequenztechnisch in das bestehende Mobilfunknetz im Landkreis Calw integrieren, an das weltweite Telekommunikationsnetz für Sprach- und Datenübertragung anbinden und für die Vodafone-Kunden in Betrieb nehmen“.
Inbetriebnahme für den 12. bis 15. September geplant
Das wiederum dauere in der Regel dann nochmals zwei bis drei Wochen nach Mast-Aufstellung. Eine Inbetriebnahme sei „nach aktuellem Plan somit für den 12. bis 15. September geplant“. Bis dahin werden Vodafone-Nutzer also wohl noch mit Einschränkungen rechnen müssen.
Die Suche nach einem geeigneten Grundstück für den mobilen Masten sei indes intensiv und extrem aufwendig gewesen, erklärt Petendorf.
Für den geplanten zweiten Schritt – einen dauerhaften Mastneubau – dürfte das kein gutes Omen sein. Zumal der Konzernsprecher selbst ausführt, „dass überall in Deutschland zwischen ersten Planungen einer neuen Mobilfunkstation und deren Inbetriebnahme oftmals mehrere Jahre vergehen, da viele Schritte gegangen werden müssen“.
Aufwendiges Genehmigungsverfahren
Die Planungen dafür liefen zwar bereits auf Hochtouren. Doch bis ein Mast stehe, gelte es zunächst eine lange Liste abzuarbeiten – von der Bedarfsanalyse über die Finanzierung, die Suche nach dem geeigneten Grundstück, ein aufwendiges Genehmigungsverfahren mit verschiedenen Behörden, der Bau selbst und die Anbindung des neuen Turms an Technik und Netze, bis das Ganze den Betrieb aufnehmen könne.
Gute Nachricht
Die gute Nachricht: „Der mobile Mast, der nach aktuellem Plan spätestens am 15. September in Betrieb geht, bleibt so lange bestehen, bis der dauerhafte Standort eingeschaltet ist“, erklärt der Konzernsprecher. Und: „Wir bitten die Kunden in Bad Wildbad um Entschuldigung für ihre vorübergehenden Einschränkungen.“