Erstaunliches beim Kreisforstamt: Bäume sind nicht ganz dicht, wie sich beim Schaumblasen durch Baumscheiben zeigt. Foto: Schwarz

Die Veranstaltung bleibt ein Renner: Die inzwischen bereits neunten Schlaufuchstage im Kur- und Kongresszentrum in Freudenstadt haben an zwei Tagen mehr als 3200 Kinder und Jugendliche aus dem ganzen Landkreis – und darüber hinaus – angelockt.

Schneller und abwechslungsreicher als bei den Schlaufuchstagen geht ein Vormittag für interessierte Kinder und Jugendliche vermutlich kaum vorbei. Entsprechend groß war an diesem Mittwoch und Donnerstag auch das Gewusel im gesamten Kur- und Kongresszentrum in Freudenstadt.

 

Dort hatten sich 29 Kooperationspartner – vor allem Firmen und Schulen, aber auch weitere Einrichtungen – eingefunden, um den jungen Besuchern im Alter von vier bis neun Jahren die Welt der Wissenschaft und Technik spielerisch und kurzweilig nahezubringen. Dies durch praktische Experimente, bei denen den Kindern anschaulich und nachvollziehbar vermittelt wurde, wie und warum etwas in einer bestimmten Art und Weise funktioniert – oder eben auch nicht.

Neben den Ausbildern und Lehrern standen vor allem Azubis und Schüler bereit, um die Kinder anzuleiten und diese bei den Experimenten tatkräftig zu unterstützen. Die Workshops orientierten sich an den Fähigkeiten der Kinder und machten vor allem eines: jede Menge Spaß. Was dabei gebastelt und produziert wurde – vom Lavendelparfüm über das Raketenauto bis zur Laterne – durften die Kinder mit nach Hause nehmen.

Sechs Wissenschaftsshows

Darüber hinaus gab es an beiden Tagen jeweils sechs verschiedene Wissenschaftsshows, die in bewährter Manier vom Science-Entertainer Joachim Hecker und diesmal auch von Joachim Lerch vom Förderverein Science und Technologie – Lerch ist Organisator der „Science Days“ im Europa-Park – präsentiert wurden. Dabei standen unterschiedliche wissenschaftliche Themen rund um die Entstehung der Töne, aber auch spektakuläre Demonstrationen rund ums Thema Feuer und Feuerwerk im Mittelpunkt. Die Kinder verfolgten gebannt, was vorne auf der Bühne passierte und wurden aktiv mit einbezogen.

Spielt gerne mal mit dem Feuer: Joachim Lerch, Organisator der „Science Days“ im Europa-Park Foto: Schwarz

Am Mittwochvormittag wurden Vertreter der Kooperationspartner, einige Kreisräte und die Landtagsabgeordnete Katrin Schindele (CDU), die ebenfalls vorbeischaute, von Volksbank-Vorstand Stefan Waidelich, dem aktuellen Vorsitzenden der Jugend-Technik-Schule – sein Vereinsvorstandskollege Bernd Philippsen war ebenfalls anwesend – und Sascha Falk, dem Leiter der Kreisvolkshochschule, im Subiaco-Kino begrüßt.

Veranstalter und Gäste (von links): die Kreisräte Elisabeth Gebele und Michael Franke, Bernd Philippsen und Stefan Waidelich vom Vorstand Förderverein Jugendtechnikschule, Sascha Falk von der Kreis-VHS, CDU-Landtagsabgeordnete Katrin Schindele und Organisatorin Laura Mangold Foto: Schwarz

Waidelich zeigte sich überzeugt, dass die Erfahrungen auf den Schlaufuchstagen für die Kinder „und auch für uns“ nicht nur lehrreich, sondern inspirierend sind. Er dankte den Mitwirkenden und den Förderern, ohne die es nicht gehe.

In zwei Wochen ausgebucht

Sascha Falk betonte, dass es das Ziel der Schlaufuchstage sei, Kinder schon im frühen Alter an die sogenannten MINT-Berufe (Mathe, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) heranzuführen. Im kommenden Jahr feiere man bereits das zehnjährige Bestehen der Veranstaltung. Dass die Schlaufuchstage nach Corona wieder „live und in Farbe“ stattfinden könnten, sei klasse und mache einen Unterschied.

Nanu! Boote mit Kerzenantrieb bei der Firma Gebrüder Schmid. Foto: Schwarz

Schmunzelnd erzählte er, dass erste Anmeldungen für die Schlaufuchstage stets schon um Mitternacht nach der Freischaltung des Anmeldeportals eingingen. „Innerhalb von zwei Wochen waren wir im Grunde ausgebucht.“

Im Labor der Heinrich-Schickhardt-Schule entsteht Lavendelparfüm. Foto: Schwarz

Ein Grund dafür ist sicherlich, dass sich das Veranstaltungsformat inzwischen auch außerhalb des Landkreises herumgesprochen hat. Lehrerin Elke Heidrich und Kolleginnen von der Johann-Belzer-Schule in Weisenbach (Kreis Rastatt) waren beispielsweise an beiden Tagen mit einigen Klassen vor Ort und können sich gut vorstellen, das auch im kommenden Jahr wieder zu tun. Aufmerksam wurden sie auf die Schlaufuchstage über Besuche im Erlebnismuseum Experimenta in Freudenstadt. Dort wurde auf die Schlaufuchstage hingewiesen.

Sie waren dabei

Das Programm
Im gesamten Kur- und Kongresszentrum wurde den Kindern ein buntes Programm geboten. Beim „Kreisforstamt“ etwa drehte sich alles um Holz und die Altersringe der Bäume. Beim DRK konnten die Kinder das Zertifikat „Erste Hilfe – kinderleicht“ erwerben. Bei der Luise-Büchner-Schule wurden Duschgels kreiert, bei der Heinrich-Schickhardt-Schule unter anderem „Monsterbrause“ und Lippenbalsam. Ein mit Gummiantrieb gestartetes Raketenauto wurde bei Memminger-Iro zusammengebaut, Papier-Segelflieger bei der Firma Erfi. Zur Jahreszeit passende Laternen entstanden im Workshop bei Woodward L’Orange, Gummibärchen auf Tauchgang die der Kreisvolkshochschule – um nur einige Beispiele zu nennen.

Weitere Teilnehmer
Mit weiteren Projekten waren die Firmen Oest, Gebrüder Schmid, Bürkle, Schmalz, Arburg, Homag und Mafac, die Fliegergruppe Freudenstadt, die Falkenrealschule, die gewerbliche und hauswirtschaftliche Schule Horb, die IHK Nordschwarzwald, die Chemie-Verbände BW, das Fehling-Lab-Schülerlabor der Uni Stuttgart und das Oberlinhaus beteiligt.