Vanessa Mai legt sich öffentlich mit Dieter Bohlen und der deutschen Musikindustrie an. (Archivbild). Foto: IMAGO/Kirchner-Media/IMAGO/Marco Steinbrenner/Kirchner-Media

Dieter Bohlen ist für seine bösen Sprüche und raue Art bekannt. Die bekam offenbar auch die Schlagersängerin Vanessa Mai zu spüren. Sie übt nun öffentlich Kritik an dem Pop-Titan und Teilen der Musikindustrie.

Die Sängerin Vanessa Mai hat den Pop-Titan Dieter Bohlen kritisiert. Sie beschreibt den heute 68-Jährigen in einem Interview mit der „Bild“ als überheblichen Egomanen. Obwohl sie gewissermaßen seine Kollegin war und gemeinsam mit ihm in der „DSDS“-Jury saß, soll er sie von oben herab behandelt und zum Weinen gebracht haben.

Über die Zeit bei „Deutschland sucht den Superstar“ sagt sie heute: „Seine Rolle war die des Kings. Was er sagt, ist Gesetz. Nach meinem Erleben gibt es niemanden neben ihm.“ Der Stress und die Erfahrungen hätten bei ihr für einen „Zusammenbruch“ gesorgt. Sie habe sich im Klo eingeschlossen und weinend ihren Manager und Ehemann Andreas Ferber angerufen. „Schluchzend drohte ich, alles abzubrechen und nicht mehr rauszukommen. Er musste mich erst mal beruhigen“, schildert sie der „Bild“. Doch die Produktion sei bereits gelaufen, ihre Karriere habe gewissermaßen davon abgehangen. Mai entschied sich, in der Jury zu bleiben.

Warum sich das Verhältnis verbessert haben soll

Irgendwann habe sich das Verhältnis verbessert – laut Mai deshalb, weil Bohlen ihr Album produziert habe und so wirtschaftlich von ihr profitiert habe.

Dieter Bohlen scheint die Anschuldigungen gelassen hinzunehmen und reagiert prompt: Auf Instagram teilt er einen Screenshot des „Bild“-Artikels mit lachendem Smiley und schreibt: „Die Wahrheit: Als sie bei uns gesungen hat, haben Jeo (mein Toningenieur) und ich uns weinend im Klo eingeschlossen“.

Es ist nicht das erste Mal, dass die heute 30-jährige Vanessa Mai die Musikindustrie und ihre Akteure öffentlich kritisiert. Angefangen hat die Karriere von Mai als Schlagersängerin. Dieses Korsett wurde der jungen Künstlerin aber offenbar zu klein. „Es gibt eine Abhängigkeit von wenigen Leuten“, sagte sie über das Schlager-Business etwa im Podcast „Deutschland 3000“. Mai, in der Szene auch als Schwiegertochter von Andrea Berg bekannt, habe damals Angst gehabt, daran kaputt gehen zu können.

Vanessa Mai hat sich vom Schlager entfernt

Heute hält sich die Backnangerin, die ihrer Heimat treu geblieben ist, nicht mehr an die typischen Schlager-Spielregeln. Sie produzierte ein Feature mit Rapper Sido („Happy End“) und zeigt sich bei Konzerten gern mit rockigen Boots auf der Bühne. Ihrer Karriere hat das offenbar keinen Abbruch getan. In wenigen Tagen erscheint nun sogar ihr eigenes Buch („I do it Mai way“).