Im Januar fand eine Lebensmittelkontrolle im Netto in Zimmern statt. Dabei wurden verdorbene Lebensmittel gefunden. Foto: Otto

Fäulnis, Fruchtfliegen und fadenziehende Flüssigkeit – gleich zwei Filialen des Discounters Netto kamen bei einer Kontrolle durch die amtliche Lebensmittelüberwachung alles andere als gut weg. Wir haben das Unternehmen konfrontiert.

Zimmern o. R./Wellendingen - Das Veterinär- und Verbraucherschutzamt in Rottweil führt regelmäßig Kontrollen in Gaststätten und anderen Einrichtungen, in denen Lebensmittel serviert oder verkauft werden, durch und veröffentlicht die Ergebnisse, sofern es etwas zu beanstanden gibt, einige Monate später.

Nun wurden die Ergebnisse der Kontrollen in zwei Filialen des Discounters Netto in Zimmern und Wellendingen veröffentlicht. Beide Male – die Fälle liegen mehrere Monate auseinander, die jüngste Kontrolle fand im Januar statt – wurde dabei vor allem der Verkauf von verdorbenem Obst und Gemüse beanstandet.

Verbrauchsdatum überschritten

So ist im Fall der Wellendinger Filiale etwa die Rede von Honigmelonen mit Fäulnis und etlichen Fruchtfliegen, Schimmelbefall bei Himbeeren und Ananas und trüber, fadenziehender Flüssigkeit in einer Packung Fingermöhrchen.

Zudem wurden im Selbstbedienungs-Kühlregal Lebensmittel mit überschrittenem Verbrauchsdatum gefunden, unter anderem Räucherlachs und Makrelenfilets. In der Zimmerner Filiale wurde vor allem Obst und Gemüse mit Fäulnis sowie Blau- und Schwarzschimmel gefunden.

In beiden Fällen waren die verdorbenen Lebensmittel noch während der Kontrolle freiwillig vom Personal entsorgt worden, wie im Bericht des Veterinär- und Verbraucherschutzamtes zu lesen ist.

Unternehmen spricht von Einzelfällen

Wir haben das Unternehmen Netto Marken-Discount mit den Ergebnissen konfrontiert und um Stellungnahme gebeten. "Die Lebensmittelsicherheit und Produktqualität haben für Netto Marken-Discount eine sehr hohe Priorität. Es finden strenge Qualitätssicherungsmaßnahmen inklusive täglicher Frische-Kontrollen über alle Prozessschritte vom Feld bis zur Filiale statt", heißt es darauf von der Pressestelle.

Die Obst- und Gemüseartikel würden sechs Mal pro Woche an die Logistikzentren ausgeliefert. "Unsere geschulten Mitarbeiter kontrollieren diese Frischeartikel nach Wareneingang in den Logistikzentren täglich. Von hier liefern wir die Erzeugnisse montags bis samstags täglich an die umliegenden Netto-Filialen der Region aus", so Christina Stylianou, Leiterin Unternehmenskommunikation.

Schulungen veranlasst

Auch in den Märkten werde die Frische und Qualität der Obst- und Gemüseartikel mehrmals täglich sehr gewissenhaft kontrolliert. Weitere Maßnahmen seien spezielle Schulungen und Ausbildungsangebote für Nachwuchskräfte und Mitarbeiter.

Zu den konkreten Beanstandungen heißt es vom Unternehmen: "Wir gehen daher davon aus, dass es sich hier um Einzelfälle handelt. Wir bedauern es sehr, wenn es trotz aller Qualitätskontrollen in den von Ihnen angefragten Einzelfällen zu Abweichungen unserer Qualitätsstandards gekommen ist. Wir haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort bereits bezüglich der oben genannten Thematik sensibilisiert und zusätzliche Schulungen veranlasst."