Einige Jahre diente der Platz zum Parken. Foto: Stadtarchiv Schiltach

Am 5. August – genau vor 50 Jahren hat es in Schiltach auch gebrannt – allerdings mit viel größerer Auswirkung als 50 Jahre später. Denn dieser Brand 1971 bedeutete der Untergang des damaligen Gasthauses "Bären" neben der Stadtbrücke.

Schiltach - Vor allem aber ist das Unglück ein schwerer Schicksalsschlag für den letzten Pächter, Dieter Kopp. Erst Anfang 1968 hatte er seine Konzession für die Schankwirtschaft erhalten, jetzt verliert er nicht nur seinen Arbeitsplatz, sondern auch noch seine Wohnung im abgebrannten Haus.

Zu hohe Kosten für den Wiederaufbau

Fünf Tage nach dem Brand starten die Überlegungen für einen Wiederaufbau. Zunächst sieht es nach einem neuen Gasthaus an dieser Stelle aus – doch die kalkulierten Kosten sind zu hoch, obwohl die Auszahlung der Versicherung mit einer Wiederaufbauverpflichtung verbunden ist. So entwickelt sich die hässliche Ruine an der Hauptstraße zu einer dauernden Belastung, für die der junge Bürgermeister Peter Rottenburger dringend eine Lösung finden möchte. Beschwerden über den unschönen Anblick der Ruine gehen ein.

Trotz aller Bemühungen wird erst im Mai 1974 das Grundstück mit dem Verkauf an die Volksbank eine neue Zukunft erhalten. Hier an diesem für Schiltach so wichtigen Ort entsteht nun ein Neubau. Mit seiner Einweihung im Oktober 1978 stehen beinahe 800 Quadratmeter moderne Nutzfläche zur Verfügung. Architekt Gerhard Janasik erschafft eine Fassade aus Holz, Glas und Beton, die sich dank kleinteiliger Gestaltung ins Stadtbild einzufügen versteht. Inzwischen kann man sich die längst nicht mehr so neue Volksbank kaum noch aus dem Stadtbild wegdenken. Sie ist ein bedeutsamer Teil der Stadtsanierung im Vorstädtle.

Der "Bären" aber, der sich über viele Jahrzehnte mit dem Namen der Familie Wolber verbunden hatte, ist endgültig Vergangenheit. Die Älteren erzählen aber noch immer von mancher schönen Erinnerung.