Wolfgang Derniek erläutert die unterschiedlichen Schritte zur Wiederaufbereitung des Abwassers. Foto: Schreider Foto: Schwarzwälder Bote

Abwasserverband: Anlage wird besichtigt / Zunkunft geplant

Schiltach . Die Sitzung des Abwasserverband Oberes Kinzigtal hat am Dienstagabend mit einem Besuch der Kläranlage in Vorderlehengericht begonnen. Dort werden unter anderem die Abwasser von Schiltach und Schenkenzell aufbereitet. Grund für die Besichtigung seien laut Thomas Hass, Bürgermeister von Schiltach, die neuen Mitgliedern im Verband. Es sei sinnvoll zu begutachten, worüber später diskutiert und entschieden werde.

Außerdem beschäftigte sich der Ausschuss mit dem Klärschlamm, einem Abfallprodukt, das bei der Wiederaufbereitung der Abwässer anfällt.

500 Tonnen im Jahr

E twa 500 Tonnen dieses Schlamms werden in einem Jahr in der Anlage produziert. Der Schlamm muss zurzeit noch über externe Dienstleister entsorgt werden. Dabei wird er teilweise sogar in andere Bundesländer transportiert, um dann dort thermisch verwertet zu werden. Dabei entsteht Asche, die Phosphor enthält. Seit 2017 gibt es Überlegungen fossile Brennstoffe durch Klärschlamm zu ersetzen.

In der anschließenden Sitzung des Verbands sprachen die Mitglieder vor allem über Alternativen zu dieser Entsorgungsmethode. Es wurde beschlossen, die verbindliche Absicht an einem Beitritt des Zweckverbands Klärschlammverwertung Böblingen zu erklären.

Der Verband ist zurzeit jedoch noch nicht gegründet und soll die Klärschlammentsorgung in Baden-Württemberg zum Ziel haben. In einem Restmüllheizkraftwerk soll eine Klärschlammverbrennungsanlage erbaut werden. Die prognostizierten Entsorgungskosten seien laut einer Machbarkeitsstudie mit 80 bis 100 Euro pro Tonne geringer als die derzeitig zu zahlenden 110 bis 120 Euro pro Tonne. Mit dem Eintritt in den Zweckverband müsste sich der Abwasserverband an den Kosten zur Errichtung der Anlage beteiligen. Die Investitionen, die für den Aufbau der Anlage erforderlich seien, lägen bei geschätzten 100 Millionen Euro. Basierend auf dem Anteil Schiltachs an den 166 000 Tonnen Schlamm, die entsorgt werden müssen, damit sich die Anlage rechnet, wären dies Kosten von etwa 200 000 bis 300 000 Euro, die der Abwasserverband dann übernehmen müsste.

Die Inbetriebnahme der neuen Anlage ist für 2026 vorgesehen. Der Beitritt zum Zweckverband soll im ersten Quartal 2020 erfolgen, sofern gegründet.