Vorsitzender Gerhard Bühler (links) und sein Stellvertreter Günter Jehle werden einstimmig wiedergewählt. Foto: Schwarzwälder Bote

Landwirtschaft: Forstbetriebsgemeinschaft beschäftig vor allem das Kalamitätsholz / Preise bislang noch gut

Bei "noch guten Preisen" sollte Kalamitätsholz schnell aufgearbeitet und in die Sägewerke gefahren werden. Das hat Joachim Prinzbach bei einer Versammlung der Forstbetriebsgemeinschaft (FGB) empfohlen.

Schiltach-Vorderlehengericht. Bei der Mitgliederversammlung der FBG Schiltach/Lehengericht im Gasthaus Pflug empfahl Joachim Prinzbach, Sprecher des Vorstands von der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Schwarzwald (FVS), Trocken- und Käferholz bis spätestens März aus dem Wald in die Sägewerke zu schaffen.

Bisher sei es der FVS gelungen, sogar Zusatzmengen zu guten Preisen zu vermarkten. Aber "große Holzmengen von Außen sprengen den Rahmen", warnte Prinzbach vor Kalamitätsholz aus Osteuropa. Dort seien ganze Wälder abgestorben und das Holz dränge auf den Markt. In Bayern und Österreich seien die Preise schon stark gesunken; auch in Baden-Württemberg sei der Leitpreis leicht zurückgegangen.

Seit Ende August zeigten sich auch hier große Schäden durch die Trockenheit und den Käferbefall. Dabei konnte 2017 ein Rekordergebnis verbucht werden und man sei für die zukünftige Vermarktung und bei den Sägewerken in der Region gut aufgestellt. Dank der guten Konjunktur sei Holz in allen Sortimenten stark gefragt. Zugunsten von Kalamitätsholz sollte Frischholz zumindest bis Ende Oktober nicht einschlagen werden.

Die FBG hatte im vergangenen Jahr mit 12 100 Festmetern Holz knapp 1000 Festmeter weniger verkauft als im Jahr zuvor, berichtete Kassenverwalter Georg Bühler. Bei einem Durchschnittspreis von 73,80 Euro konnten 858 400 Euro erzielt werden. Vorsitzender Gerhard Bühler nannte 2017 ein stabiles Jahr mit reichem Niederschlag im Winter. Erst seit April diesen Jahres war es viel zu trocken, sodass der Wald stark leide. "Alle Baumarten haben stark zu kämpfen", aber Nadel- und Laubholz hätten üppige Samenbestände ausgebildet. Nach der Trockenheit müssten die Sägewerke im kommenden Jahr größere Holzmengen abnehmen.

Zertifizierung gilt weiterhin

Auch Bürgermeister Thomas Haas befürchtete eine Eintrübung am Holzmarkt, konnte aber für den Vorstand eine einstimmige Entlastung feststellen. Bei den Wahlen wurden Gerhard Bühler als Vorsitzender und Günter Jehle als sein Stellvertreter einstimmig bestätigt. Der Vorsitzende Bühler kündigte an, nach den drei Jahren sein Amt an einen Nachfolger abzugeben. Zu Kassenprüfern wurden Wilhelm Bühler und Hartmut Brückner gewählt.

Bei einer Überprüfung des PFC-Prüfsiegels wurden die Waldstücke von zwölf Mitgliedern besichtigt. Es wurden keine Mängel festgestellt, sodass das Holz der gesamten FBG weiterhin zertifiziert ist. Ab sofort muss Langholz auf 19 Meter abgelängt werden. Bei der zu erwartenden größeren Trockenheit sollte eine Mischung in der Gruppe aus Kiefer, Eiche und Tanne nachgebaut werden. Der Wald diene auch dem Klimaschutz und leide unter der Trockenheit. Deshalb sollte ein finanzieller Ausgleich gefordert werden.