Mit Plakaten bedanken sich die Mitarbeiter der Sozialgemeinschaft für die Unterstützung aus der Bevölkerung. Foto: Sozialgemeinschaft Foto: Schwarzwälder Bote

Aktion: Freiwillige nähen fleißig Mundschutzmasken für die Sozialgemeinschaft / Auch Krankenhaus Wolfach wird unterstützt

Schutzausrüstung ist derzeit knapp, auch dort, wo sie am dringlichsten benötigt wird: in Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeheimen. Die Sozialgemeinschaft hatte deshalb zum Nähen von Mundschutzmasken aufgerufen – mit riesigem Erfolg.

Schiltach/Schenkenzell. "Der Aufruf hat große Wellen geschlagen", freut sich Alexandra Broghammer von der Sozialgemeinschaft. Auch Heimleiter Uli Eßlinger ist dankbar: "Innerhalb von so kurzer Zeit ist ein großes Netzwerk entstanden."

Ins Rollen kam das Ganze nach einem Anruf einer Schenkenzeller Bürgerin bei Eßlinger: Sie hatte über die Medien mitbekommen, dass es für Krankenhäuser und Pflegeheime zunehmend schwerer werde, an Schutzausrüstung zu kommen und den Heimleiter deshalb gefragt, ob er den Bedarf an selbst genähten Mundschutzmasken sehe.

Am vergangenen Wochenende noch hatte Eßlinger dann eine kleine Abgabestation bei sich zuhause eingerichtet. Weil die Hilfsbereitschaft so groß war, stehen aber inzwischen vier große Tonnen vor dem Eingang zum Gottlob-Freithaler-Haus. Dort können fertig genähte Schutzmasken eingeworfen werden, aber auch Stoffspenden und Nähutensilien.

Die Näherinnen, die aus der ganzen Umgebung kommen, waren so fleißig, dass "wir innerhalb von drei Tagen so ausgestattet waren, dass heute alle Mitarbeiter im ganzen Haus mit Mundschutz ausgestattet waren", freut sich Eßlinger am Mittwoch. Klar sei, dass die selbst genähten Masken nicht für den Kontakt mit infektiösen Patienten ausreichten, dort brauche es speziell vorgeschriebene Schutzmasken. "Aber ein bisschen was halten die handgemachten Masken schon ab. Und lieber hat man ein bisschen was als gar nichts", macht Eßlinger klar. Er habe auch bei den Mitarbeitern eine Erleichterung gespürt, die sich um fehlende Ausrüstung gesorgt hätten.

Der Bedarf ist weiterhin da. Die Masken müssten schließlich täglich gewaschen werden und hätten keine allzu lange Lebensdauer. Etliche Mundschutzmasken hätten außerdem ans Krankenhaus Wolfach weitergegeben werden können, wo sie ebenfalls dringend benötigt würden.

Auch Desinfektionsmittel und Handschuhe seien bei der Sozialgemeinschaft "zur Neige gegangen", berichtet Eßlinger. Daraufhin habe er zunächst innerhalb der Schuhu-Hexen, deren Vorsitzender er ist, einen Aufruf gestartet – ebenfalls mit Erfolg. So hätten unter anderem etliche Firmen und auch Gastronomen, die aktuell geschlossen haben müssen, der Sozialgemeinschaft mit Desinfektionsmittel ausgeholfen, ist Eßlinger dankbar.

Für die Bewohner, die derzeit keinen Besuch bekommen dürfen, ist die Situation ebenfalls nicht einfach. Deshalb besteht für sie seit Kurzem die Möglichkeit, mit ihren Angehörigen zu skypen – die Videotelefonate erfreuten sich zunehmender Beliebtheit, so Eßlinger. Für viele sei es schön, mit ihren Lieben nicht nur zu sprechen, sondern sie – wenigstens über den Bildschirm – auch zu sehen. Über die Malaktion (siehe Infokasten) freut sich Eßlinger ebenfalls: "Das ist eine schöne Aufmunterung für die Leute."

Trotz aller Schwierigkeiten, die die Krise mit sich bringt, kann der Heimleiter ihr dennoch zumindest etwas Gutes abgewinnen: "Alle Bürger und alle Generationen zeigen große Hilfsbereitschaft."

Weitere Informationen: www.sgs-schiltach.de

Eine schöne Idee, um den Bewohnern des Pflegeheims in Zeiten, in denen sie keinen Besuch von Angehörigen bekommen können, eine Freude zu bereiten, hat Anke Wohlgezogen. Sie hat einen Facebook-Aufruf gestartet, in dem sie Schiltacher Kinder bittet, ein schönes Bild zu malen. "Ich persönlich werde diese Bilder dann im Pflegeheim abgeben und hoffe, den Omas und Opas diese Zeit somit etwas zu versüßen und doch ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern", schreibt sie.

Abgegeben werden können die Bilder direkt bei Wohlgezogen zuhause im Grubacker 11 oder bei ihrer Arbeitsstelle im "Decker" in Schiltach. Die Resonanz auf ihren Aufruf sei gut: "Viele haben mich schon angeschrieben", freut sich Wohlgezogen. Als eine der ersten hat ihre Tochter Selina zu den Buntstiften gegriffen.