Künstlerin Claudia Baumgartner präsentiert ihr wandfüllendes Werk im Schiltacher Rathaus.Foto: Sum Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Claudia Baumgartner stellt Werk(e) im Rathaus aus

24 farbige Kunstwerke fügen sich zu einem großen Gesamtbild zusammen – zu betrachten im Foyer des Schiltacher Rathauses.

Schiltach. Die Schiltacher Künstlerin Claudia Baumgartner hat das Werk schon vor etlichen Wochen an der großen Wand aufgehängt, die jedem Rathausbesucher ins Auge fällt. Dann allerdings kam die Corona-Krise – und mit ihr die Schließung des Rathauses. Jetzt freut sich Baumgartner, dass Interessierte wieder die Möglichkeit haben, ihre Kunst zu sehen.

Jedes Quadrat ist ein Unikat

Die Quadrate haben ein Format von 30 auf 30 Zentimeter. Auf einen Holzrahmen ist ein strukturierter Untergrund gespannt, auf den Ton aufgebracht wird. Dann malt Baumgartner diesen mit Acryllasur an. Durch das Trocknen des Tons entstehen Risse, sodass die Quadrate "immer anders und immer individuell" werden. Etwas, das Baumgartner zu schätzen weiß: "Ich freue mich immer, wenn die Werke ganz anders werden, als ich mit das vorgestellt habe."

Die Künstlerin erschafft gerne Werke, die Struktur haben. In der Vergangenheit hat sie "viel mit Acryl und Leinwand gearbeitet", inzwischen "habe ich Lust, mal etwas anderes zu machen", erklärt Baumgartner. Drei Tage – inklusive der Trocknungsprozesse – dauere es, bis ein Quadrat fertig sei. "Ich arbeite aber immer parallel an mehreren", sagt sie über den Schaffensprozess. Mehr als 50 der rechteckigen Objekte, und zusätzlich einige im Format 40 auf 40 Zentimeter, hat Baumgartner inzwischen erschaffen.

Die Künstlerin meint: "Die Quadrate wirken in der Fläche so richtig" – weshalb die große weiße Wand im Rathausfoyer wohl gerade recht kommt. 24 Quadrate, symmetrisch angeordnet, hängen dort. Ausgewählt hat Baumgartner die Werke so, "dass von jeder Farbe ein bisschen was dabei ist".

Die Quadrate seien "moderner, pfiffiger und individueller einsetzbar" als etwa ein Gemälde auf Leinwand, sagt Baumgartner. Sie ließen sich in individueller Anzahl individuell anordnen – symmetrisch oder asymmetrisch, in verschiedenen Farben oder in einem Farbton mit verschiedenen Nuancen, aufgehängt oder aufgestellt.

Teil des künstlerischen Prozesses

Was ihr besonders gefällt: Nicht nur sie sei Teil des künstlerischen Prozesses, auch der Besitzer werde einbezogen. "Er kann sich die Farben aussuchen, er wählt die Form der Anordnung und die Anzahl der Quadrate", sagt sie. Der Besitzer könne seine eigene Kreativität einbringen und es entstehe "eine ganz persönliche Auseinandersetzung mit dem Objekt", freut sich Baumgartner.

Weitere Informationen: Bis Februar 2021 hängt das Kunstwerk von Claudia Baumgartner im Foyer des Rathauses. Die Mitglieder der Künstlergruppe "Forelle Blau", zu der auch Baumgartner gehört, stellen ihre Kunst jeweils im Wechsel für ein Jahr dort aus.