Das Barock-Ensemble "Chapelle de la Vigne" beim Konzert in Schiltach, in der Mitte die Gesangssolisten (von rechts): Claudia Ehmann (Sopran), Till Schumann (Alt), Sonja Bühler (Sopran) und Karsten Müller (Bass). Foto: Rombach Foto: Schwarzwälder-Bote

Ensemble "Chapelle de la Vigne" zieht Zuhörer in der evangelischen Stadtkirche in seinen Bann

Von Rolf Rombach Schiltach. Das Barock-Ensemble "Chapelle de la Vigne" aus Freiburg, besetzt mit Studierenden oder Absolventen der Musikhochschulen Freiburg, Trossingen und Basel, hatte unter der Leitung von Dirigent Bernhard Schmidt in der evangelischen Stadtkirche in Schiltach einen Auftritt.Drei solistisch besetzte Kantaten von Johann Sebastian Bach standen im Mittelpunkt des Konzerts. Das Publikum zeigte sich tief beeindruckt von der feinsinnigen Musikalität der jungen Musiker und ihrer beeindruckenden Interpretation der Bach’schen werke. Es präsentierten sich Künstler, die den Auftritt mit großer Ernsthaftigkeit und reinem Klang zu einem Musikerlebnis werden ließen und zugleich christliche Verkündigung vermittelten. Wieder einmal mehr bewährte sich dabei die hervorragende Akustik der Schiltacher Kirche.

Bangen und Hoffen, Zweifel und Glaube, Trauer und Erlösung waren die geistlichen Themen der Kantaten.

Seit drei Jahren sammeln die jungen Musiker der "Chapelle de la Vigne" Erfahrung in der Aufführung von Bach-Kantaten in solistischer Besetzung. Hier reihte sich das Schiltacher Konzert ein. Das Ensemble mit Gesangssolisten und einem Instrumentalkreis bewies in Schiltach ihren bereits hohen Leistungsstand und die konsequente Hinwendung zu den ursprünglichen Besetzungen der Bach’schen Vokalwerke.

Die Kantate "Tilge, Höchster, meine Sünden", eine Bearbeitung des "Stabat mater" von Pergolesi und textlich unterlegt mit dem 51. Psalm, standen am Anfang. Die Solostimmen übernahmen Sonja Bühler (Sopran) und Till Schumann (Alt). Mit 13 Versen bewältigten sie ein umfangreiches Text- und Gesangspensum. Sicher, gut und mit reifer Deutlichkeit lieferten sie ihren Vortrag. Das Orchester und die Gesangssolisten der weiteren Werke stellten sich ebenfalls mit ebenso guter Leistung in Harmonie vor. Der Dirigent war ein sicherer Begleiter, der die Mitwirkenden zu einem klanglichen Ganzen zusammenführte. Die Reaktion der Zuhörer war bei jedem der drei Werke langer Applaus.

Das zweite Werk war die Kantate "Mein Herze schwimmt im Blut" BWV 199 mit der Solosopranistin Claudia Ehmann, und den Abschluss bildete die Kantate "Ich habe genug" mit dem Solobassisten Karsten Müller. Dem Orchester gehören insbesondere die Streicher Annekatrin Beller (Violoncello), Julia Beller und Benjamin Herre (Viola), Maria Egenhofer, Maria Rettenmaier, Lea Schluck, Dora Szilagyi und Fred Uhlig (Violine), Karin Gemeinhardt (Fagott), Ingo Müller (Oboe) und Florian Vogt (Continuo) an. Das Projektmanagement lag bei Friederike Schorling.

Die Sopranistin Sonja Bühler stammt übrigens aus Schiltach und hat sich hier durch ganze Anzahl Auftritte bereits einen guten Namen gemacht. Eine Wiederholung des Konzerts fand in der katholischen Kirche St. Martin in Freiburg statt.

Wer das junge Ensemble unterstützen will, kann dem Freundeskreis der "Chapelle de la Vigne" beitreten.