Die Brücke schwebt an ihren Standort. Foto: Fritsche

Brücke verbindet während Ausbau des Hochwasserschutzes "Bachstraße" mit "An den Gärten".

Schiltach - Großeinsatz für das THW Schramberg: Die Einsatzkräfte errichteten am Donnerstagvormittag eine Behelfsbrücke über die Schiltach.

Die 18,7 Meter lange Brücke verbindet die Bachstraße mit der Straße "An den Gärten" auf der anderen Seite der Schiltach, damit die dortigen Anwohner während der Bauphase für den dritten Bauabschnitt der Hochwasserschutzmaßnahmen ihre Grundstücke erreichen und Lastwagen Baumaterial für die neue Schutzmauer anfahren können. Um 8 Uhr war das THW angerückt, auf zwei Anhängern die Bauteile der Brücke in Modulbauweise.

Bis 11 Uhr hatten die 13 THW-Helfer die Komponenten zusammengebaut, dann ließ ein Kran die Brücke über die Schiltach schweben und setzte sie zentimetergenau auf die an beiden Uferseiten vorbereiteten Betonfundamente. "Die Brücke passt in die Landschaft, die sollte bleiben", rief ein in der direkten Nachbarschaft der Bachstraße wohnender Schiltacher spontan aus. Auch der vom Planungsbüro Breinlinger beauftragte örtliche Bauleiter Daniel Möslang, Bauingenieur aus Schenkenzell, war zufrieden: "Die Brücke ist ideal für unsere Baumaßnahme hier und das THW hat sie routiniert aufgestellt", lobte er die Helfer vom Ortsverband Schramberg.

Länge kann angepasst werden

"Durch die Modulbauweise kann die Länge der Brücke auf die jeweilige Situation angepasst werde", erläuterte THW-Zugführer Roland Weber. Wenn die Behelfsbrücke nicht im Einsatz ist, lagern die Module beim THW Schramberg in Sulgen. "Die Brücke hat eine Tragkraft von bis zu 24 Tonnen, hier in Schiltach werden wir ein Schild mit zwölf Tonnen aufstellen", berichtet Zugführer Weber.

Nachdem die Brücke mit den Fundamenten verankert worden war, fuhr der THW-LKW rückwärts an die Brücke und die Helfer entluden stabile Holzbohlen und belegten damit die Fahrbahn. Dann musste der Schaufellader nur noch Kies anfahren und die Auffahrtrampe aufschütten. Nur zwei Stunden hatte der Zusammenbau der Brücke und eine Viertelstunde das Aufsetzen durch den Kran gedauert.

Für Kranfahrer Routine

"Wir bekommen im Vorfeld die Pläne und können uns vorbereiten", erklärt Zugführer Weber. Der Aufwand für den Zusammenbau der Brücke und die Miete für die Nutzung wird in Rechnung gestellt und ist in den Baukosten entsprechend vorgesehen.

Für Kranfahrer Wolfgang Schnurr, Inhaber der Firma Schnurr Autokran mit Sitz in Oberharmersbach und Betriebshof für den Kran in Steinach, war es ein Routineeinsatz: "So etwas mache ich fast täglich", erklärte er. Schon in seiner Bundeswehrzeit beim ehemaligen Transport-Bataillon in Aachern hatte Schnurr seine Leidenschaft fürs Kranfahren entdeckt, vielleicht angesteckt von seinem Vater, der Langholzer fuhr. Dem THW Schramberg bescheinigte er sehr professionelle Arbeit: "Das erlebe ich nicht bei jedem Einsatz."

Die Behelfsbrücke über die Schiltach wurde auch notwendig, um die "Hinterlieger" und das Malergeschäft Roth "An den Gärten" verkehrstechnisch nicht abzuhängen. Die Straße ist dort so schmal, dass sie beim Bau der 1,5 Meter hohen und 150 Meter langen Schutzmauer und der Erneuerung der Wasserleitungen und des Abwasserkanals nicht mehr befahrbar ist. Durch die Behelfsbrücke können die Hinterlieger und Lastwagen während der Bauzeit über die Bachstraße anfahren."»Voraussichtlich bis August werden wir die Brücke brauchen", rechnet Bauleiter Möslang. Dann wird sie das THW wieder abbauen.